Best Exotic Marigold Hotel

Die britische Komödie „Best Exotic Marigold Hotel” von Regisseur John Madden basiert auf dem Roman „These Foolish Things” von Deborah Moggach. Zur Senioren-Reisegruppe in Indien gehören Witwe Evelyn (Judi Dench), das alte Ehepaar Douglas (Bill Nighy) und Jean (Penelope Wilton), Richter Graham (Tom Wilkinson) sowie Muriel (Maggie Smith), der eine Hüft-OP bevorsteht. Norman (Ronald Pickup) und Madge (Celia Imrie) sind beide auf der Suche nach einem neuen Partner.

Alle landen sie schließlich im Best Exotic Marigold Hotel in Jaipur, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan. Und die meisten Drehorte des Films befinden sich tatsächlich in Jaipur: Bahnhof, Markt, City Palace, Fort Amber… Der Viceroy Club ist das Royal Castle Kanota etwas außerhalb der Stadt.

Bei der Kulisse des Best Exotic Marigold Hotels von Sonny (Dev Patel, „Slumdog Millionär”) handelt es sich um das Reithotel Ravla Kemphur, etwa anderthalb Stunden von Udaipur entfernt. Im Film ist übrigens auch der Taj Lake Palace, bereits bekannt aus „Octopussy”, zu sehen. Die Reise der sieben Rentner startet am Stansted Airport, Essex.

 

Taj Lake Palace, Udaipur, Indien © Jörg Döring
Jaipur © Andrea David

 

Best Exotic Marigold Hotel 2

Am 2. April 2015 startete der zweite Teil des Filmes „Best Exotic Marigold Hotel 2” in den Kinos. Drehort bleibt Indien, bei den Schauspielern stoßen Richard Gere („Bodyguard”) und Tamsin Greig („Shaun of the Dead”) zur Reisegruppe hinzu.

Zu ihrer eigenen großen Überraschung öffnet die einst griesgrämige Muriel (Maggie Smith) ihr Herz für Indien – und (er-)findet als neue, höchst ungewöhnliche Ko-Managerin des Marigold Hotel neue Formen der Gastfreundschaft. Sie und Sonny sind vielleicht das bislang verrückteste „odd couple” der Filmgeschichte.

 

Best Exotic Marigold Hotel
Muriel Donnelly (Maggie Smith) © 2014 Twentieth Century Fox

 

Der Umzug nach Indien hat auch das Leben von Douglas (Bill Nighy) vollkommen auf den Kopf gestellt – und ihn aus seiner unglücklichen Ehe mit seiner verkniffenen, unglücklichen Ehefrau Jean (Penelope Wilton) befreit. Für die Dreharbeiten zu „Best Exotic Marigold Hotel” reiste Nighy erstmals nach Indien – und nun war er begeistert, zurückkehren zu dürfen. „Das erste Mal war irgendwie ein Overkill der Gefühle”, merkt er an. „So war es angenehm, ein zweites Mal hierherkommen zu dürfen. Ich wusste, was mich erwartete und konnte den Aufenthalt entsprechend richtig genießen.”

 

Auf der Hochzeitsfeier © 2014 Twentieth Century Fox

 

Bollywood-Star Tina Desai kehrt als Sunaina, Sonnys Verlobte, zurück. Desai freute sich besonders auf die Szenen mit den Hochzeitsvorbereitungen, da in Indien Eheschließungen üppig ausfallen. „Das Ganze war ein „big, fat Indian wedding.”

Sie ist begeistert, wie genau beide Filme das indische Lebensgefühl einfangen. „Die Filmemacher haben den Geist Indiens perfekt auf die Leinwand gebannt. Das ist insofern überraschend, weil ich dachte, dass man eine gewisse Zeit auf dem Subkontinent gelebt haben muss, um ihn zu begreifen. Wie heißt es so schön zum Schluss des ersten Films: ‚Am Ende wird alles gut werden. Und wenn’s nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende’. Dieser Spruch macht Hoffnung – und genau darum geht’s in indischen Filmen.”

 

Mrs. Kapoor (Lillete Dubey) und Guy (Richard Gere) © 2014 Twentieth Century Fox

 

„Das Marigold Hotel war immer auch ein eigenständiger Charakter”, betont Regisseur John Madden. Und wie allen anderen Figuren des Films sieht man ihm auch an, dass es seit seiner feierlichen Eröffnung viele große und kleine Turbulenzen überstehen musste.

Sonny hat auf dem Dach drei zusätzliche Zimmer eingerichtet und den Innenhof renoviert. Die Gäste können sich nun hier – wie in der Broschüre versprochen – angenehm entspannen. Als Marigold Hotel diente wieder Ravla Khempur, ehemals ein königlicher Palast, der später zum Reiterhof umfunktioniert wurde und am Rande des kleinen Dorfes Khempur im wunderschönen Seendistrikt Udaipur liegt. „Das Gebäude besitzt Zauber und Charme”, erklärt Madden. „Es hat eine ganz eigene Aura und man glaubt sofort, dass es unsere Senioren anzuziehen und zum Bleiben bewegen vermag.”

 

Evelyn Greenslade (Judi Dench) unterwegs in Jaipur © 2014 Twentieth Century Fox

 

Wichtiger noch ist, dass die Hotelgäste sich nun in und um Jaipur bewegen. Kräftige Farben und ein pulsierender Lebensrhythmus machen die berühmte „Rosa Stadt” aus, die einst die Raj-Herrscher beherbergte. Die Straßen sind verstopft, Tuk-tuks, Motorräder, Laster und Elefanten quälen sich durch die engen Straßen. Und auch ein kurzer Besuch am „Palast der Winde” ist im Film zu sehen.

 

Palast der Winde, Jaipur, Indien

 

Der Film bot Madden und seiner Crew die Möglichkeit, weitere optische Highlights der Umgebung mit einzubeziehen, darunter das Fort Jaigarh, das Jai Singh II. im frühen 18. Jahrhundert auf einem Hügel erbauen hatte lassen.

Man baute dort mehrere Sets und nutzte die wunderschönen Gartenanlagen sowie den atemberaubenden Blick, den man von dort aus auf den langen Wall der Festungsanlage hat, der an die Chinesische Mauer erinnert. Gedreht wurde zudem in einer weiteren Touristenattraktion, dem Cenotaphs der Könige, einer royalen Begräbnisstätte aus dem 16. Jahrhundert. Sie besteht aus mehreren, mit herrlichen Schnitzereien im Rajasthan-Stil versehenen Pavillons, zwischen denen sich Douglas in seinem neuen Job hin und her bewegt.

Für Kameramann Smithard war es sein erster Trip nach Indien, entsprechend aufgeregt war er. „Ich fand alles höchst faszinierend”, erzählt er. „Der Film war für mich eine echte Herausforderung, denn ich habe in meinen Bildern versucht, die Essenz des Landes einzufangen. Es gab dabei immer wieder gewisse Probleme zu lösen, aber das Land ist spektakulär und wir hatten sowohl eine großartige Story als auch entsprechend famose Figuren.”

 

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Hoteltipps:
Ravla Kemphur Heritage Hotel
Taj Lake Palace Udaipur