Filmstart: 8: Oktober 2015
Im Sciene-Fiction-Abenteuer „Der Marsianer – Retter Mark Watney“ (The Martian) von Regisseur Ridley Scott kommt es bei einer Marsmission zu einem gewaltigen Sturm. Astronaut Mark Watney (Matt Damon) bleibt alleine auf dem roten Planeten zurück und kämpft mit Einfallsreichtum um sein Überleben.
Millionen von Kilometern entfernt versuchen die Wissenschaftler der NASA alles, um ihren „Marsianer” wieder heil auf die Erde zurückzubekommen. Gleichzeitig wagen die Mitglieder seiner Besatzung, darunter Jessica Chastain als Commander Lewis, eine schier unmögliche Rettungsaktion.
Die Dreharbeiten zu „Der Marsianer“ begannen im November 2014 in Budapest. Die wunderschöne Stadt inmitten Europas ist inzwischen bekannt dafür, als Gastgeber für Hollywood-Filme mit hohen Budgets zu fungieren. Verantwortlich dafür sind wunderbare Drehorte und Teams mit großer Erfahrung vor Ort. Hauptsächlich aber waren die nahegelegenen Korda Studios ein Grund dafür, dass die Filmemacher in die ungarische Hauptstadt kamen.
Kordas Studio 6 ist vermutlich das größte Studio der Welt und deshalb ideal, um dort eine Marslandschaft inklusive dem Habitat und der Start-Plattform für das Mars Ascent Vehicle (MAV) aufzubauen. Das Set wurde hauptsächlich für Dialog-Szenen verwendet, für Innenaufnahmen im Habitat und die Sequenzen des gigantischen Sandsturms.
Die Hermes wurde in den Korda-Studios 2 und 3 aufgebaut, basierend auf den Eigenschaften der Internationalen Raumstation (ISS), bei der eine Reihe miteinander verbundener Module verwendet werden. Außen ist das Raumfahrzeug mit Sonnenkollektoren, Sauerstoff- und Wasser-Tanks, Hitzeabweisern, Kommunikationsmodulen und weiteren lebenserhaltenden Mechanismen ausgerüstet.
Entsprechende Weitwinkel-Einstellungen wurden schließlich später in Jordanien gedreht. Produzent Mark Huffam sagt: „Wir hatten uns auch im australischen Outback nach marsähnlichen Landschaften umgesehen. Da wir nicht fündig wurden, entschieden wir uns dafür, die meisten Mars-Sequenzen als Innen-Aufnahmen zu drehen, da uns dies eine bessere Kontrolle der Umwelt ermöglichte. Passend dazu drehten wir dann Außen-Szenen im jordanischen Wadi Rum.“
Die Wüste wurde übrigens auch schon als Drehort für „Lawrence von Arabien„, „Rogue One: A Star Wars Story“ oder „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ genutzt.
Neben den Korda Studios bot Budapest in Form des erstaunlichen Gebäudes namens „The Whale“ (der Name Wal kommt von der Form und der Lage des Gebäudes an der Donau) einen weiteren Vorteil. In „The Whale“ wurden vor allem Szenen mit dem NASA-Bodenpersonal gedreht, darunter auch die Büros von Teddy Sanders und Annie Montrose sowie Konferenzzimmer, Pausenraum, Cafeteria, der Haupteingang sowie der Flug-Kontrollraum.
Produktionsdesigner Arthur Max beschreibt das Gebäude als „ausgeklügelt, mit einer topaktuellen Architektur auf Weltklasse-Niveau. Es hat eine geodätische Struktur von enormem Ausmaß, viel Glas und Beton mit wundervollen Jalousien, die durch Motoren geöffnet und geschlossen werden. Dadurch konnten wir das Licht komplett kontrollieren. Das Gebäude war ein Geschenk des Himmels. So etwas im Studio nachzubauen, hätte ein Vermögen gekostet.“
Um die Flexibilität zu maximieren, wurden künstliche Betonwände mit Rädern versehen, um schnell Einzelbüros in den offenen Räumlichkeiten des Gebäudes schaffen zu können. Die schimmernde, futuristische und kurvenförmige Form des Gebäudes diente auch als „Next Generation“-Hauptquartier der NASA.
Das Glanzstück der Sets ist jedoch der Mission Control-Raum, die Kommunikationszentrale der NASA. Eine riesige zentrale Leinwand, umgeben von einem Dutzend weiterer Bildschirme, stellt jederzeit die wichtigsten Daten der NASA dar. Diese Daten stammen von Satelliten, Aufklärerungsflugkörpern, Sonden und der Internationalen Raumstation. In dieser Mission Control erfährt Mindy Park, dass Watney noch immer am Leben ist – und führende Mitarbeiter überwachen dort Monate später den Start der Rakete, die ihn retten soll.
Nach den Dreharbeiten in Max’ NASA-Sets in „The Whale“ zog das Unternehmen auf ein gut 400.000 Quadratmeter großes Gelände namens Ungarische Expo, wo die Sets für Büros, Labore und Werkstätten errichtet wurden.
Der Produktion wurde zudem erlaubt, Raketenstarts in Cape Canaveral zu filmen, darunter auch das Abheben der Orion im Dezember 2014 – einem Raumschiff der neuesten Generation, mit dem Menschen weit in den Weltraum hinaus transportiert werden sollen, als ersten Schritt für die Erforschung des Mars durch die Menschheit.
Die Orion wurde dann auch mit einem Tribut von Ridley Scott in den Orbit geschickt: einer ersten Zeichnung von Mark Watney, die der Regisseur auf die Titelseite des Drehbuchs gemacht hatte, zusammen mit der verwegenen Erklärung des Astronauten: „Ich werde die Scheiße aus diesem Planeten heraus erforschen.“
Das Curiosity-Landefahrzeug diente als Vorbild für den Rover in THE MARTIAN, auch wenn das neuentwickelte Fahrzeug noch größer und stilisierter ist. Basierend auf den Designs von Arthur Max und begleitet von Oliver Hidge wurde der dreiachsige Rover mit einem trapezförmigem Fahrerhaus und Fahrgestell von der Firma Szalay Dakar gebaut, einer ungarischen Firma, die Rennwagen für die strapaziöse Dakar-Rallye baut.
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