Drehorte aus "Ich bin dann mal weg"
Der Jakobsweg in "Ich bin dann mal weg" © Warner Bros.

Ich bin dann mal weg

Filmstart: 24. Dezember 2015

Der Film „Ich bin dann mal weg“ basiert auf Hape Kerkelings gleichnamigen Bestseller und erzählt vom Suchen und Ankommen – manchmal schreiend komisch, aber auch bewegend und emotional.

Nach einem Hörsturz, einer Gallenblasen-Operation und einem eingebildeten Herzinfarkt wird dem Entertainer Hape (Devid Striesow) unmissverständlich klar, dass es so nicht weitergeht. Er nimmt sich ein halbes Jahr Auszeit und wandert auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela.

Das Filmteam drehte in Berlin, Brandenburg sowie an Originalschauplätzen entlang des Jakobsweges: Roncesvalles, Saint-Jean-Pied-de-Port, Pamplona, Picos, León, Ponferrada, Castrillo, Acebo und Santiago de Compostela.

 

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„Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich“, berichtet Schauspielerin Martina Gedeck. „Das haben wir jetzt gemerkt. Wir sind ja vom Beginn des Weges bis nach Santiago gereist. Abgesehen davon, dass man so etwas wie eine innere Einkehr sicherlich findet, wenn man hier vier oder fünf Wochen wandert, sammelt man auch ständig neue, besondere, außergewöhnliche Eindrücke. Man kann viele Kilometer durch die Natur wandern, ohne dass man auf Industrie, auf Autobahnen oder Ähnliches stößt.“

 

© Warner Bros. Pictures Germany
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Den großen Aufwand mit vielen Drehorten begründet Produzent Nico Hofmann so: „Tatsächlich nahmen wir uns vor, die einzelnen Stationen des Jakobsweges mit dem Filmteam vor Ort nachzuvollziehen. Wir waren der Meinung, dass man so etwas nicht woanders oder gar im Studio herstellen kann. Da eigentlich nur fünf Schauspieler im Zentrum stehen, blieb der erhebliche Aufwand bei diesem Vorgehen dennoch überschaubar.

Im besten Fall – und das war bei dieser Dreherfahrung so – überträgt sich die Stimmung am Set auf das Spiel der Darsteller und umgekehrt. Deshalb war dies für mich der richtige (und daher der einzige) Weg, diese Geschichte zu verfilmen – mit all den Unwägbarkeiten, die wir dabei in Kauf nahmen und die uns den Dreh nicht immer erleichtert haben.”

Regisseurin Julia von Heinz erinnert sich: „Wir haben ja nie länger als zwei Tage an einem Ort gedreht, und nach ein paar Wochen geht das an die Substanz. Das haben, glaube ich, alle gemerkt: Es ist anstrengend, wenn man einen Tag lang dreht, dann Koffer packt, weiterfährt, aufsteht, wieder Koffer packt, dreht und wieder fährt. Auf die Dauer machte uns das ziemlich fertig. Da konnte ich mich doch ein bisschen in die Pilger reinversetzen, die ewig unterwegs sind.

Aber wir hatten uns das zum Ziel gesetzt: Wir erzählen nicht nur von drei Orten und behaupten dann, das sei der ganze Jakobsweg. Wir hatten den Ehrgeiz und nahmen uns vor: ‚Wir zeigen mehr vom Pilgerweg.‘ Und daraus ergaben sich dann extrem viele Drehorte. Wir sind den ganzen Weg abgefahren und haben jede Episode woanders gedreht.“

 

spanien-jakobsweg-drehort

 

Über das aufwendige Konzept des Projekts „Ich bin dann mal weg“ sagt Produzent Hermann Florin: „In den bisherigen Filmen über den Jakobsweg beschränkten sich die Teams auf zwei Basislager entlang der Route – gedreht und gewandert wurde im Umkreis von zehn Kilometern drum herum. Sebastian Werninger hat durch seine Planung des Budgets sehr viel möglich gemacht, sodass wir beschließen konnten: Wir gehen den gesamten Pilgerweg ab. Ja, wir haben sogar weit entfernt von der eigentlichen Route Locations gefunden, die noch schönere Kinobilder im Sinne des Weges bieten. Das bedeutete aber, dass wir praktisch jeden Tag mit dem 150-köpfigen Team weiterreisen mussten.“

 

© Warner Bros. Pictures Germany
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Im Film erleben wir viele Originalschauplätze, doch nicht alle eignen sich als Szenenmotive, sodass das Team in manchen Fällen auch ein wenig weiter von der eigentlichen Route des Weges abgewichen ist, um die für das filmische Konzept passenden, emotional anregenden und beeindruckenden Bilder zu finden und den Charakter des Weges optisch zu überhöhen. „Darauf wollen wir zukünftige Pilger des Jakobsweges hinweisen, wenn sie am Weg nach diesen Motiven suchen: Zu finden sind sie auf jeden Fall ein paar Kilometer abseits der Route“, berichtet von Heinz.

 

© Warner Bros. Pictures Germany
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Was die im Buch geschilderten und auf der Leinwand gezeigten Orte längs des Pilgerweges angeht, konnte das Team zu etwa 70 Prozent an den Originalschauplätzen filmen. Der Rest der Locations wurde in Deutschland nachgebaut, weil aufgrund der Filmförderung etliche Szenen auch in Deutschland gedreht werden mussten. Also entschieden die Filmemacher, alle Innenaufnahmen (es gibt nur relativ wenige) im Bundesgebiet zu drehen. Vermutlich wäre es auch gar nicht möglich gewesen, die Pilgerherbergen tagelang für die Dreharbeiten zu blockieren, weil der reguläre Pilgerbetrieb ja reibungslos weiterlaufen muss.

 

© Warner Bros. Pictures Germany
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„Das Kloster Roncesvalles für eine ganze Nacht mieten – nein, das hätte nicht funktioniert!“, weiß die Regisseurin. So entstanden die Aufnahmen in der schrecklich überfüllten Herberge, aus der Hape nachts fliehen will (nur um zu merken, dass er eingeschlossen ist), auf einem Gut in der Nähe von Berlin, in dessen alten Stallungen das Ausstattungsteam die Reihen mit mehrstöckigen Betten installierte.

 

Kathedrale von Santiago de Compostela
Kathedrale von Santiago de Compostela

 

Absolut authentisch war allerdings der Dreh während des Höhepunkts der Reise, als die Pilger endlich die Kathedrale von Santiago de Compostela erreichen. Hape Kerkelings Ruhm bezieht sich nicht nur auf den deutschsprachigen Raum – auch den Verantwortlichen in Spanien ist der Zuwachs der Pilger aufgrund des deutschen Buchs durchaus nicht entgangen. Daher gelang es dem Produktionsteam tatsächlich, eine Drehgenehmigung für die Messe in der Kathedrale zu bekommen.

Während des Gottesdienstes entstanden die dokumentarischen Aufnahmen des realen Events. Nachts von 23 bis 2 Uhr durfte das 50-köpfige Filmteam dann die nötigen inszenierten Szenen mit Stars und Komparsen drehen, die später mit den dokumentarischen Bildern kombiniert wurden.

 

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