Die Drehorte aus der "Lindenstraße"
© WDR/ Eckbert Reinhardt

Lindenstraße

Die „Lindenstraße” von Produzent Hans W. Geißendörfer gilt als erste deutsche Seifenoper. Die Idee zur „Lindenstraße” lieferte angeblich sowohl Geißendörfers eigene Kindheit in einem Mehrfamilienhaus in Neustadt an der Aisch sowie die britische Fernsehserie „Coronation Street”, die in Großbritannien bereits seit 1960 produziert und gesendet wird.

Die Serie brach mit ihren Figuren wie dem schwulen Carsten Flöter, dem an Aids erkrankten Benno Zimmermann, der lesbischen Tanja Schildknecht sowie Geschichten um Arbeitslosigkeit, Pubertäts-, Ehe- und Alterskrisen sämtliche Tabus im deutschen Fernsehen.

Die erste Folge wurde im Dezember 1985 ausgestrahlt. Mit der Ausstrahlung der letzten Folge der „Lindenstraße“ am 29. März 2020 endete nach insgesamt 1.758 Episoden ein Stück Fernsehgeschichte.

 

Frauenkirche, München © Andrea David
Frauenkirche, München © Andrea David

 

Der Vorspann der Serie „Lindenstraße” zeigt München aus der Vogelsperspektive. Die Stadt ist auch Schauplatz der Serie, wobei die Produktion selbst komplett in Köln stattfindet. Bei der Serie „Marienhof” verhält es sich übrigens genau andersherum: sie spielt in Köln, wurde aber in den Bavaria Filmstudios in München gedreht.

Sowohl die Außen- als auch die Innenaufnahmen der „Lindenstraße” entstanden in den Studios des WDR. Da das Drehgelände an der A1 liegt und der Geräuschpegel beim Außendreh sehr hoch war, entschloss man sich, eine Lärmschutzmauer zu errichten.

 

Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld
Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld
Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld
Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld

 

Auf dem WDR-Gelände in Köln-Bocklemünd konnte man jahrelang die Außenkulissen der 150 Meter langen „Lindenstraße” sowie der angrenzenden Kastanienstraße und Ulrike-Böss-Straße besichtigen und zum Beispiel die Fassaden des griechischen Restaurants „Akropolis”, des Kinocenters „Astor”, des Cafés Bayer von Gabi Zenker oder des Reisebüros „Träwel und Iwends”, das früher von Helga Beimer und Erich Schiller als „Ehrlich Reisen” betrieben wurde, sehen.

 

Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld
Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld
Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld
Außenkulisse Lindenstraße, Köln-Bocklemünd © Nicole Wiedenfeld

 

Anfang 2022 wurden die Kulissenbauten der vertrauten TV-Straße leider vollständig abgerissen. Nur die Linden blieben erhalten. Das Gelände soll nun renaturiert werden und der WDR plant ein Artenschutzhaus als Ersatzwohnraum für die Tiere aufstellen, die sich zuletzt in den ungenutzten Außenkulissen eingenistet hatten.

Wer sich auf die Spuren der „Lindenstraße” begeben möchte, findet einen Teil der Requisiten, Kostüme und Kulissen im Technik Museum Speyer. Zur Dauerausstellung im Museum Wilhelmsbau, das sich direkt auf dem Gelände des Technik Museum Speyer befindet, gehören zum Beispiel Else Klings Wohnküche sowie die Filmkulissen des Café Bayer und des Restaurant Akropolis.

Weitere Erinnerungsstücke aus der „Lindenstraße”, beispielsweise die Speisekarten des Restaurants Akropolis sowie Helga Beimers und Anna Zieglers Bademäntel, sind in der Deutschen Kinemathek in Berlin ausgestellt. Die Küche von Helga Beimer und die Bushaltestelle Lindenstraße/​Kastanienstraße wanderten hingegen ins Haus der Geschichte in Bonn.

 

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Tourtipp: Ausstellung Lindenstraße im Technik Museum Speyer

Linktipp: Infos zur  „Lindenstraße”