© Universal Pictures

Jason Bourne

Filmstart: 11. August 2016

Im Action-Thriller „Jason Bourne“ ist Matt Damon erneut in einer seiner markantesten Rollen zu sehen. Gemeinsam mit Damon ist auch Paul Greengrass, der Regisseur von „Die Bourne Verschwörung“ und „Das Bourne Ultimatum“, wieder mit an Bord des aktuellen Films, in dem der tödlichste, ehemalige Agent der CIA aus dem Schatten heraus tritt, um sich erneut seiner Vergangenheit zu stellen. Die Drehorte für die Produktion fanden sich auf Teneriffa, in London, Berlin, Washington D. C. und in Las Vegas.

Für die Filmemacher war es entscheidend, dass die Aufnahmen für „Jason Bourne“ auf Teneriffa am Ende aussehen, als ob sie in verschiedenen Ländern entstanden sind, einschließlich jener Orte, an denen man aus Gründen der Sicherheit sowie politischen oder finanziellen Gründen nicht hätte drehen können. Mit Sequenzen, die in Beirut, Athen, Mazedonien, Rom, Reykjavik und verschiedenen über das Mittelmeer verstreuten Orten spielt, ist der Film ein wahrhaft globales Unterfangen.

 

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Der Syntagma-Platz in Athen, auf dem sich Nicky (Julia Stiles) und Jason (Matt Damon) treffen, entstand beispielsweise auf der Plaza de España in Santa Cruz de Tenerife. Das Umrüsten der Motive war nicht ganz einfach und erforderte: spanische Schilder zu verdecken und sie gegebenenfalls mit griechischen zu ersetzen, die richtigen Straßennamen anzubringen, in geeigneter Weise verunstaltete Plakate aufzuhängen und alles was zu neu erschien, altern zu lassen. Auf Teneriffa wurde auch die zentrale Sequenz in Beirut gedreht sowie die Szenen an den Flughäfen von Reykjavik und Athen.

 

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London war ebenfalls nicht nur London, wo die Produktion gerade die polyglotte Architektur im Paddington Basin nutzte, es bietet auch eine architektonisch einzigartige Struktur, die, wenn man sie mit einigen Versatzstücken nachrüstet, auch für verschiedene Räume, Büros und Flure des CIA-Hauptquartier in Langley, Virginia, genutzt werden konnte. Auch wurden hier Szenen gedreht, die in Berlin, Island und Griechenland spielen.

Das Herzstück des Ganzen war ein Set, das in einem Studio gebaut wurde. Dieses Set war eine Erweiterung der bisher in den „Bourne“-Filmen genutzten CIA Büro-Sets. Im Grunde treffen sich dort die Agenten, nach Jason Bourne zu suchen. „Identität“ begann mit einem Büro in Paris, „Verschwörung“ hatte eine Außenstelle in Berlin und in „Ultimatum“ gab es einen größeren Sitz in New York, der zwar sehr viel formaler war, aber eben nicht das Hauptquartier. „Jason Bourne“ nimmt die Zuschauer nun mit in dieses Cyber-Nervenzentrum.

 

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Dassaults Berliner Wohnung lag in einem industrieähnlichen, loftartigen Nebengebäude des Croydon Art College. Schauspieler Vinzenz Kiefer, der in der Rolle von Dassault zu sehen ist, bezeugt die Wirklichkeitsnähe des Ortes: „In der Mitte eines Drehtags stand Matt, während die Kameras eingerichtet wurden, plötzlich vor mir und ich sagte zu ihm ‚Ich wollte fragen, wie dir Berlin soweit gefallen hat?‘ Es fühlte sich wirklich an, als seien wir in Berlin, was uns zum Lachen brachte. Das einzige, das mich daran erinnerte, dass ich nicht in Berlin war, waren die Sirenen. Sie klingen anders als die in Deutschland.“

 

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Während der Dreharbeiten in Großbritannien wurden auch Ateliers in Leavesden genutzt, wo Sets entstanden, die Räume in Langley darstellten, darunter die wichtigen Räume der Zentrale. Der Alexandra Palace Bahnhof wurde anstelle des Bahnhofs in Athen verwendet, der Ort des Hacker-Raves in Reykjavik sowie das verlassene Gebäude, in dem Bourne mit dem zweiten Bare-Knuckle-Boxer kämpft, wurden in das Kodak-Werk in Harrow eingebaut, das einst die größte Produktionsstätte im britischen Commonwealth war und nun vor der Schließung steht.

Anschließend zog die Produktion nach Berlin, „einem wichtigen Platz, wo alle „Bourne“-Filme spielen‘, so Regisseur Greengrass. „Hier gibt es noch eine Menge Kalter-Krieg-Atmosphäre, aber gleichzeitig ist es auch modern. Wir sind immer wieder gerne hier. Unser Charakter ist gespalten und es scheint, als hat das mit Berlin und all seiner Geschichte zu tun. Jedes Mal, wenn wir mit Matt hier drehen und durch diese Straßen gehen, fühle ich das es einfach passt.“

Zu den Aufnahmen, die in der Stadt entstanden, gehört eine Szene, in der Bourne im neuen Berliner Hauptbahnhof ankommt, einer modernen Struktur aus Stahl und Glas, das Äußere von Dassault Wohnung, die umliegenden Straßen, die Hochbahn und ihre Umgebung, sowie die Lobby und der Aufzug. Obwohl die Wohnung in Prenzlauer Berg liegt, wurde sie in Kreuzberg gedreht.

 

Berliner Hauptbahnhof
Berliner Hauptbahnhof

 

Greengrass wollte unbedingt in Washington D. C. drehen und hatte dafür auch einige gute Gründe parat wie er sagt: „Ich wollte ‘Jason Bourne‘ zurück zu seinen Anfängen führen. Und dort hat alles für ihn angefangen, die ganze Ikonographie der Erinnerung.“ Eine der Schlüsselszenen des Films wurde in den kaum bekannten Constitution Gardens gedreht, die das Gefühl von Abgeschiedenheit vermitteln während man einen großartigen Blick auf das Washington Monument hat. In der Nähe von McLean, Virginia, wurde in einem exklusiven Wohnviertel eine stattliche Villa aus der Kolonialzeit ausgewählt, die als der Wohnsitz von Direktor Dewey dient.

Die Büros Aaron Kalloors in San Francisco ansässigen Organisation Deep Dream waren in Wirklichkeit Räume des Zentrums für Innovative Technology (CIT) in Herndon, Virginia. Weitere Dreharbeiten gab es auch in einem von D. C. ‘s etabliertesten Restaurants, dem Capitol Grille, das vor allem von Politicos und Lobbyisten frequentiert wird und wo sich Dewey (Tommy Lee Jones) und Kalloor (Riz Ahmed) treffen.

 

Washington D. C.
Washington D. C.

 

2016 verlagerte die Produktion die Dreharbeiten nach Las Vegas, Nevada. „Obwohl wir uns die EXOCON ausgedacht hatten, gibt es tatsächlich jährliche Konferenzen für Hacker und die Informationsbeschaffungsbranche, und diese Unternehmen kommen alle nach Las Vegas – es gibt Podiumsdiskussionen, Händler, Stände, Hehlerware und so weiter“, so Matt Damon. „Das ist alles echt. So un-‘Bourne‘-mäßig Las Vegas als Motiv auch erscheinen mag, tatsächlich es ist der perfekte Ort, an dem alles zusammen kommt.“ Gedreht wurde im gigantischen Aria Resort & Casino, das dem Produktionsteam sowohl Zugang zu den für den Kongress vorgesehenen Räumlichkeiten als auch zum Casino und zum Hotel, einschließlich einer der Premium-Sky-Suites im 58sten Stockwerk, gewährte.

Neben den ausgiebigen Dreharbeiten im Inneren des Luxus-Resort setzten die Filmemacher auf dem Strip noch eine große Verfolgungsjagd sowie eine Action-Sequenz um, an der rund 200 Fahrzeuge (150 Autos mit Statisten und 50 Wagen mit Stuntfahrern) beteiligt waren. Das Drehbuch sah vor, dass ein S.W.A.T. Fahrzeug während des Stoßverkehrs am frühen Abend auf dem Strip entführt wird. In Gesprächen mit den Behörden in Clark County, die für den Strip verantwortlich sind, sowie der Polizei und Feuerwehr, stellte sich heraus dass eine vollständige Schließung des Strips ein absolutes No-Go war. Man konnte sich jedoch rasch auf einen akzeptablen Zeitplan für die Dreharbeiten einigen. Am Ende krachen die Fahrzeuge in ein Casino. Die Produktion hatte Glück: Das alte Riviera Hotel stand zum Abriss bereit, so dass sie es für diesen Stunt benutzen konnte.

 

Las Vegas Strip
Las Vegas Strip

 

Doch die Verfolgungsjagd ging noch weiter. Sowohl Bourne als auch sein Gegner setzen ihre Jagd zu Fuß zu einem Ort fort, der beide so weit weg führt von dem Glitzer der Stadt, wie es nur geht … in die Kanalisation von Las Vegas. Um den Produktionsprozess effektiv zu nutzen, wurden die Dreharbeiten für die Tunnel-Szenen in ein Gebäude in Hemel Hemstead im Nordwesten Londons verlegt, in dem früher der Elektronikhändler Dixons untergebracht war.

Nach Ende der Dreharbeiten sinniert Regisseur Greengrass über die Reise, die er vor mehr als einem Jahrzehnt begann: „Der Zweck von Filmen ist es zu unterhalten, Menschen an Orte mitzunehmen, an denen sie noch nie waren und sie dazu zu bringen über die Welt nachzudenken. Was also will man einem Publikum mitgeben? Man kann ihnen einen großen ‘Bourne‘-Film geben. Aber was bedeutet das? Es bedeutet ein weiteres Kapitel in einem Buch, das die Menschen lieben. Darin gibt es eine Menge Dinge, die einem vertraut sind und ein Teil der Welt muss mit der ‘Bourne‘-Welt, die man erfunden hat, übereinstimmen. Man muss frische Charaktere haben, frische Situationen, eine neue Geschichte, die auf den bestehenden aufbaut. Das haben wir uns vorgenommen und ich glaube, das ist auch das, was wir am Ende erreicht haben.“

 

Hoteltipp: Aria Resort & Casino Las Vegas

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