Willkommen in Westworld

Schon die ersten Szenen der amerikanischen Science-Fiction-Serie „Westworld“ entführen in die atemberaubende Kulisse des amerikanischen Westens, genauer gesagt in die weiten Ebenen, zerklüfteten Canyonlands und zu den imposanten rötlich schimmernden Felsformationen, die so typisch für Utah sind.

 

Canyonlands, Utah © Mandy Decker / Travelroads

 

Doch worum geht es in „Westworld“? Die HBO-Serie „Westworld“ mit Starbesetzung (Anthony Hopkins, Ed Harris und James Marsden) basiert auf dem gleichnamigen Film „Westworld“ bzw. der Romanvorlage von Michael Crichton aus den 70er Jahren. Westworld ist darin ein futuristischer Vergnügungspark der ganz anderen Art: Gäste können hier mit Androiden in menschlicher Form, sogenannten Hosts, den Wilden Westen in allen erdenklichen Formen „nachspielen“.

Von Banküberfällen, Revolverduellen bis hin zu Vergnügungen mit Prostituierten – alles ist möglich. Die Gäste können dabei durch Schusswaffen oder ähnliches nicht verletzt werden, die Hosts dagegen können sich zwar verletzen oder „sterben“, werden aber über Nacht von Ingenieuren repariert und anschließend wieder neu programmiert und zum Leben erweckt. Trotz der Speicherlöschungen gelingt es Protagonisten wie Maeve (Thandie Newton) und Dolores (Evan Rachel Wood) sich plötzlich an frühere Ereignisse zu erinnern…

Dabei führt es die Hauptcharaktere von „ihrer“ Westernstadt, unter anderem quer durch die karge Prärie, vorbei an rotleuchtenden mächtigen Felsformationen, vorbei an Flüssen, bis hinauf in die Berge, wo einem der Blick über die dramatische Landschaft mit den zerfurchten Canyons des Westens, die Sprache verschlägt.

 

Canyonlands, Utah © Mandy Decker / Travelroads

 

Gedreht wurde die erste Staffel der Serie hauptsächlich in und um Moab, Utah. Eingebettet in das Colorado Plateau am Colorado River, wurde die von Mormonen gegründete Stadt, ab 1949 Drehort für zahlreiche Western. Regisseur John Ford, der die berühmten John Wayne-Western drehte, war der Kulisse des Monument Valley überdrüssig geworden und suchte nach neuen Orten für seine Filme. Unter anderem wurden hier schließlich „Rio Grande“, „Cheyenne“ und „Wagon Master“ gedreht. Neuere Filme sind unter anderem „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“, „Thelma und Louise“ oder eben „Westworld“.

 

Monument Valley, Utah © Mandy Decker / Travelroads

 

Und die Gegend um Moab steht dem legendären Monument Valley in nichts nach! Rund um den Ort finden Outdoor-Fans alles was das Herz begehrt: Den Arches & Canyonlands Nationalpark, den kleineren Dead Horse Point State Park, drei Scenic Drives und natürlich den Colorado River. Die konkreten Drehorte von „Westworld“ in der Gegend ausfindig zu machen, ist nicht ganz so leicht, wie gedacht. Viele Landschaftsszenen wurden mit Drohnenaufnahmen realisiert, die über die einzigartige Landschaft Utahs ziehen. Hier die wichtigsten Drehorte:

 

Scenic Drive Route 128, Utah

In einer der ersten Szenen sehen wir wie einer der Hauptcharaktere, Teddy (James Marsden), im Zug sitzt. An ihm zieht die malerische Landschaft Utahs vorbei bis wir mit Teddy den Bahnhof einer typischen Westernstadt erreichen. Verschiedene Zugszenen erwarten uns nun in fast jeder Folge. Denn: Alle Besucher von Westworld gelangen erst mit diesem Zug in den Park. Wo ihr Aufenthalt erst richtig beginnt…

 

Scenic Drive Route 128, Utah © Mandy Decker / Travelroads

 

Um diese Szenen zu drehen, hat man den Zugwagen auf einen langen Truck-Anhänger „geparkt“ und ist damit die Scenic Route 128 entlang gefahren. Diese Strecke ist an die 35 km lang und führt immer direkt am Colorado River entlang, eingebettet von den tiefroten Felsen. Von hier aus erreicht man auch den Hauptdrehort für die Außenaufnahmen von „Westworld“:

 

Das Castle Valley / Fisher Valley, Utah

Ungefähr 25 Minuten Fahrtzeit von Moab entfernt, liegt der Eingang zum Castle Valley. Markante Felsformationen wie den Castleton Tower erkennt man fast sofort aus der Serie wieder. Andere Punkte sind schwieriger zu entdecken. Wer kann, sollte den Loop komplett fahren und nach bekannten Felsen als Orientierungspunkt der Serie Ausschau halten. Zudem befindet sich auf dem Weg das Fisher Valley, in welchem ebenfalls einige Aufnahmen entstanden.

 

Castleton Tower, Castle Valley, Utah © Mandy Decker / Travelroads

 

Dead Horse Point State Park, Utah

Am Dead Horse Point sehen wir den mysteriösen “Men in Black” (Ed Harris) in einer schockierenden Szene. Im Hintergrund eröffnet sich euch dabei ein atemberaubendes Panorama auf den Colorado River, der sich entlang riesiger Tafelberge schlängelt… definitiv ein Must-See Spot!

 

Dead Horse Point State Park, Utah © Mandy Decker / Travelroads

 

Monument Valley, Utah

Die berühmteste Filmkulisse des Wilden Westens ist zwar nicht direkt Schauplatz der Serie, aber die riesigen Monolithen entdeckt man immer wieder in verschiedenen Reitszenen im Hintergrund.

 

Monument Valley, USA © Andrea David

 

Paramount Ranch, Kalifornien

Viele Außenaufnahmen der „Westworld“ Western-Stadt wurden hier gedreht. Da die Paramount Ranch mittlerweile zum Nationalpark Service gehört, kann die Ranch auch besucht werden. Update 2018: Durch die verheerenden Waldbrände in Kalifornien wurde das Setting der HBO-Serie fast vollständig zerstört. Lediglich die Kirche steht dort noch…

Als Kulisse für die Stadt Sweetwater diente das Melody Ranch Motion Picture Studio of Newhall in Santa Clarita.

 

Paramount Ranch, Kalifornien

 

Vasquez Rocks, Kalifornien

In Folge 7 ist in einer Szene mit Dolores (Evan Rachel Wood) und William (Jimmi Simpson) deutlich der Vasquez Rocks Natural Area Park im Hintergrund zu erkennen Die markanten schiefen Felsen hatten beispielsweise schon in „Bonanza“ oder „Star Trek“ eine filmische Rolle.

 

Vasquez Rocks, Santa Clarita, Kalifornien © Andrea David

 

Man darf gespannt sein auf die nächste Staffel von „Westworld“, die 2018 ausgestrahlt werden soll. Als sicher gilt, dass sie weiterhin in dieser wunderschönen, surrealen Naturlandschaft spielt.

 

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Hotelempfehlung: Rustic Inn Moab
(Tipp: Man sollte für Moab so früh wie möglich buchen – der Ort ist wahnsinnig beliebt)

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