Ein Sommer in Island

Regisseur Sven Bohse erzählt mit beeindruckenden Bildern die Geschichte von Jette (Catherine Bode), die nach Island reist, um den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Tante zu erfüllen: Ihre Asche soll auf der Insel verstreut werden. Auf ihrer abenteuerlichen Suche nach dem richtigen Ort dafür lernt Jette faszinierende Persönlichkeiten und isländische Eigenheiten kennen. Dabei verliebt sie sich nicht nur in den viel jüngeren Andri (Ralph Kretschmar), den Sohn ihrer Gastgeberin (Heike Trinker), sondern auch in das Land. Am Ende steht Jette vor demselben Konflikt, den auch schon ihre Tante durchleben musste.

Promote Iceland © Ragnar Th. Sigurdsson

Filmfans und Islandfreunde können die Stationen von Jettes Reise auf eigene Faust entdecken. Zu den Drehorten gehören auch einige beliebte Sehenswürdigkeiten Islands, wie der Große Geysir, Þingvellir oder die Blaue Lagune:

Laugavegur

Rund um die Hauptstraße „Laugavegur“ im Zentrum Reykjaviks laden tagsüber zahlreiche Geschäfte zum Bummeln und Verweilen ein. Zu späterer Stunde konzentriert sich hier jedoch auch das Nachtleben der isländischen Metropole, das für wirklich jeden Geschmack etwas zu bieten hat: Neben gemütlichen Cafés tummeln sich Weltklasse-Restaurants, atmosphärische Bars und stylische Clubs. Am Wochenende zelebrieren die feierwütigen Isländer hier die verrücktesten Partys – was sich auch unter den Touristen bereits herumgesprochen hat. Das Nachtleben beginnt spät, dauert dafür aber bis in die frühen Morgenstunden. Und auch die berühmte isländische Musikszene trifft sich hier regelmäßig, um vor großem oder auch kleinerem Publikum zu spielen.

Die Blaue Lagune © Ragnar Th. Sigurdsson

Die Blaue Lagune

Die blaue Lagune ist eine der beliebtesten Attraktionen Islands, etwa 40 Kilometer von Reykjavik gelegen. Mit dem durch Erdwärme erhitzen Grundwasser werden die Gebäude in der Gegend beheizt. Danach fließt das Wasser in die umliegenden Lavafelder ab. In den dabei entstandenen Salzwasser-Pools lässt es sich bei angenehmen 36 bis 39 Grad Celsius das ganze Jahr über in einzigartigem, blau gefärbtem Wasser baden. Darüber freut sich auch die Haut, denn zahlreiche Mineralstoffe, Algen und Kieselerde wirken wie eine natürliche Verjüngungskur.

Þingvellir und Alþing

Die alte Versammlungsstätte Alþing liegt im Nationalpark Þingvellir, rund 40 Kilometer nordöstlich von Reykjavik, und hat eine tiefe historische und symbolische Bedeutung für die Isländer. Sie wurde seit ihrer Gründung im Jahr 930 bis 1798 als Nationalversammlung der freien Männer Islands dazu genutzt, Gesetze festzulegen und Streitigkeiten zu schlichten. Bis zu 4.000 Menschen versammelten sich jeweils zwei Wochen pro Jahr zu diesem Anlass und errichteten ihre Zelte und Buden während der Dauer des Alþings auf dem Gelände. Fragmente von insgesamt 50 dieser Bauten aus Torf und Stein hat man bisher gefunden. Im Nationalpark Þingvellir, seit 2004 auch UNESCO-Weltkulturerbe, gibt es jedoch noch weitere Highlights zu bestaunen: Hier treffen die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte aufeinander. Vier aktive Vulkane, der Thingvallavatn-See, der Öxará-Fluss und der Wasserfall Öxaráfoss prägen die Landschaft.

Konzert- und Kongresshaus Harpa © Ragnar Th. Sigurdsson

Harpa

Gelegen am alten Hafen, zwischen dem Stadtzentrum von Reykjavik und dem Nordatlantik, sticht das Konzert- und Kongresshaus Harpa Besuchern mit einer Gesamthöhe von über 40 Metern und einer außergewöhnlichen Architektur bereits von weitem ins Auge. Sowohl die Form als auch die glitzernde Außenfassade machen es zu einem der bedeutendsten Gebäude Islands und für viele sogar zum Wahrzeichen der Hauptstadt. Das Design wurde von der beindruckenden und dramatischen isländischen Natur beeinflusst. Ein ganz besonderes Schauspiel bietet die untergehende Sonne, wenn sie sich in der von Olafur Eliasson designten Außenfassade spiegelt. Und bei Dunkelheit erinnert die changierende Beleuchtung der Fassade an die Nordlichter am isländischen Nachthimmel.

Hallgríms-Kirche

Ein weiteres Wahrzeichen Reykjaviks ist die Hallgríms-Kirche, deren über 70 Meter hoher Turm beinahe aus jedem Winkel der Stadt sichtbar ist. Der von 1945 bis 1986 entstandene sakrale Bau soll architektonisch sowohl an zerklüftete Berge und Gletscher als auch an die großen, kargen Weiten Islands erinnern. Heute ist die Kirche mit Sitzplätzen für 1200 Besucher das größte Gotteshaus der Insel. Im Inneren befindet sich eine gigantische, 15 Meter hohe und 25 Tonnen schwere Orgel, entworfen und gebaut vom deutschen Orgelbauer Johannes Klais in Bonn. Sie füllt seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1992 die großen Räume mit wohlklingenden Tönen. Unmittelbar vor der Kirche befindet sich eine Statue von Leifur Eiriksson (* um 970; † um 1020) – dem Europäer, der laut Grönland-Saga lange vor Kolumbus Amerika entdeckte.

Der Große Geysir © Ragnar Th. Sigurdsson

Der Große Geysir

Island ist die Heimat einiger der schönsten Naturphänomene der Welt – einschließlich aktiver Vulkane und sprudelnder Geysire. Geysire sind Grundwasserphänomene, die ihr Wasser auf die gleiche Art erwärmen wie heiße Quellen. Viele kommen in der Nähe von Vulkanen oder jungen vulkanischen Gesteinen vor. Der Große Geysir im Süden Islands ist weltweit wohl einer der bekanntesten seiner Art und seit nahezu zehntausend Jahren aktiv. Erwähnt wurde er das erste Mal 1294, Anfang des 20. Jahrhunderts stoppten vermutlich infolge eines Erdbebens die Ausbrüche. Seit einem weiteren Erdbeben im Jahr 2000 ist er wieder aktiv, eruptiert jedoch derzeit nur noch sehr selten. Die früher über 100 Meter hohen Wasserfontänen sind mittlerweile nur noch knapp zehn Meter hoch, dafür hat sich die Dauer eines jeden noch immer spektakulären Ausbruchs deutlich verlängert.

Gullfoss © Ragnar Th. Sigurdsson

Gullfoss

Gullfoss im Süden ist der wohl bekannteste Wasserfall des Landes. Er liegt an dem aus dem Gletscher Langjokull stammenden Flusses Hvita. Übersetzt bedeutet sein Name „Goldener Wasserfall“, weil Gletscher-Sedimente das Wasser im Sonnenlicht golden erscheinen lassen. Das Wasser stürzt über zwei auseinanderstehende Kaskaden ingesamt 32 Meter tief – im Schnitt mit einer Menge von etwa 110 Kubikmetern pro Sekunde. Bereits aus der Ferne ist das rauschende Wasser zu hören, bevor man die donnernden Wassermassen sieht, die in eine tiefe Gletscherspalte verschwinden.