Filmstart: 14. August 2025
Fast 25 Jahre nach Michael Bully Herbigs „Der Schuh des Manitu“ bekommt der erfolgreichste deutsche Film aller Zeiten mit „Das Kanu des Manitu“ seine lang ersehnte Fortsetzung.
Darin kämpfen Abahachi (Michael Bully Herbig) und sein weißer Blutsbruder Ranger (Christian Tramitz) unermüdlich für Frieden und Gerechtigkeit. Von einer neuen, aufstrebenden Bande werden sie in eine Falle gelockt, in der sie in letzter Sekunde von ihrem treuen Weggefährten Dimitri (Rick Kavanian) und dessen neuer Fachkraft Mary (Jasmin Schwiers) gerettet werden. Wie sich herausstellt, war das alles jedoch Teil eines großen Plans und auch erst der Anfang…

Die Dreharbeiten für „Das Kanu des Manitu“ fanden zu großen Teilen in Spanien statt. „Das war mein fünfter Film, den ich in Spanien gedreht habe“, sagt Michael Bully Herbig. „Ich arbeite dort wahnsinnig gern, schätze die Menschen, die filmische Infrastruktur und die großartigen Landschaften.“ Dabei war die Wüste Tabernas im südspanischen Andalusien vor 25 Jahren eigentlich nur die zweite Wahl als Drehort für „Der Schuh des Manitu“.
„Ursprünglich hatte ich den Wunsch, in den USA zu drehen, was aber nicht zu bezahlen war“, sagt Michael Bully Herbig. „Doch nachdem ich die Motive aus den Sergio-Leone-Western rund um Almeria gesehen hatte und wusste, dass dort auch Teile von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ entstanden waren, dachte ich mir: Wenn selbst die Amerikaner in Spanien drehen, dann können wir das auch!“

Vor einem Vierteljahrhundert waren nicht alle davon überzeugt, dass sich der Reiseaufwand lohnt: „Es gab Leute, die meinten, dass der Film auch im Bayerischen Wald oder im Schwarzwald gedreht werden könnte“, erinnert sich Michael Bully Herbig. „Ich wusste aber, dass die Parodie nur dann optimal funktioniert, wenn sie wie ein richtiger Western aussieht.“
Die erste Klappe für „Das Kanu des Manitu“ in Spanien fiel auf filmhistorischem Boden, genau an jener Stelle, an der einst Sergio Leone die große Schlussszene seines Klassikers „Spiel mir das Lied vom Tod“ drehte. Die zum Teil noch erhaltenen Westernkulissen von Rancho Leone bilden heute den kleinsten von insgesamt drei Western-Themenparks mitten in der Wüste Tabernas in Almería.

Im größten Park, Fort Bravo / Texas Hollywood, wurden schon die Westernszenen von „Der Schuh des Manitu“ und „(T)raumschiff Surprise – Periode 1“ gedreht. Nicht nur bei Christian Tramitz kam Wehmut auf, als er durch die Straßenzüge lief: „Sofort holten mich die Erinnerungen ein: Die Kirche und den Saloon kenne ich noch, den kleinen Laden ebenfalls, da habe ich mir mal den Fuß verstaucht. Man hält kurz inne und denkt sich: Jetzt ist ein Vierteljahrhundert vergangen und ist auch ein bisschen dankbar, dass man trotzdem noch allein aufs Pferd kommt.“
Wie der Filmtitel schon verrät, benötigte man für „Das Kanu des Manitu“ natürlich auch ein passendes Gewässer als Drehort. Michael Bully Herbig schwebte zunächst ein Motiv wie der Nationalpark Plitvicer Seen vor, in dem schon die ikonografischen Szenen für den „Winnetou“-Film „Der Schatz im Silbersee“ gedreht wurden. Dieser Touristen-Hotspot in Kroatien wird heute aber nicht mehr für Dreharbeiten gesperrt, außerdem bildet die sattgrüne Natur der Plitvicer Seen einen zu großen Kontrast zur kargen Tabernas-Wüste, in der die anderen Außenaufnahmen gedreht wurden.
In Spanien fielen die Gegend um Almeria, aber auch die Pyrenäen wegen Wassermangel durchs Raster. Szenenbildner Bernd Lepel wurde schließlich in der Provinz Valencia fündig und schlug die Cuevas del Turche als Drehort vor. Nahe Buñol bilden Kalksteinfelsen eine natürliche Formation mit Höhleneingang, See und – je nach Jahreszeit – einem bis zu 60 Meter tiefen Wasserfall. Dort entstanden Szenen vor der Höhle, hinzu kamen Motive in den Tropfsteinhöhlen von Cuevas de San Jose, dem längsten schiffbaren unterirdischen Fluss Europas.

Das Innere der Höhle wurde aber hauptsächlich in der Halle 9 der Bavaria Studios bei München gebaut. Michael Bully Herbig setzte im Vorfeld auf eine Prävisualisierung, bei der am Computer genau festgelegt wurde, welche Kameraeinstellungen er plant und welche Bereiche der Höhle im Bild sein werden.
„Das kostet viel Zeit, aber spart uns am Ende sehr viel Geld“, sagt der Regisseur. „Du baust nur das, was du wirklich brauchst.“ Bildhauer schnitzten das Innere der Höhle aus Styroporblöcken, die anschließend in Farbe und Struktur der spanischen Kalksteinhöhle angepasst wurden.

Die Höhlenkulisse aus „Das Kanu des Manitu“ ist inzwischen ein fester Bestandteil der geführten Tour durch die Bavaria Filmstadt geworden. Ab dem 14. August 2025, dem Filmstarttermin, werden dann auch das originale Kanu sowie weitere Requisiten aus der Westernparodie in der Filmstadt zu sehen sein.
Die Unterwasserszenen in „Das Kanu des Manitu“ wurden in einem großen Außenbecken eines Filmstudios nahe der spanischen Hafenstadt Alicante gedreht. „Das war für mich ein schöner Flashback“, sagt Michael Bully Herbig, der bereits 2008 in Alicante für die internationale Comicverfilmung „Asterix bei den Olympischen Spielen“ vor der Kamera stand.

Zum Abschluss der Dreharbeiten erfüllte sich Michael Bully Herbig einen Traum: Er drehte eine Schlüsselszene von „Das Kanu des Manitu“ in den USA, mit echten Natives verschiedener indigener Stämme. „Aus Produzentensicht darf man mir gern vorwerfen, dass ich einen Vogel habe“, sagt der Regisseur und verweist auf die hohen Kosten sowie auf den logistischen und organisatorischen Aufwand, der den zwei Drehtagen in den USA vorausging.
„Ich bin aber so weit gegangen, dass ich schon früh gesagt habe: Wenn wir diese eine Szene nicht in den USA drehen, dann wird es keine Fortsetzung geben.“ Michael Bully Herbig zieht Parallelen zu früheren Projekten, bei denen es ebenfalls spielentscheidende Extras gab: „Ich habe gesagt, ich mache „Wickie und die starken Männer“ nur, wenn wir ein fliegendes Schiff haben, und „Ballon“ nur, wenn wir den Heißluftballon tatsächlich nachbauen.

Nach einer ausgiebigen Motivsuche fiel die Wahl auf die Ghost Ranch im Norden von New Mexico, ungefähr 85 Kilometer nördlich von Santa Fe, die in eine beeindruckende Westernlandschaft eingebettet ist.“
In der Vergangenheit entstand dort übrigens auch das Filmset für Los Alamos in Christopher Nolans Film „Oppenheimer“, das heute noch an bestimmten Tagen im Rahmen einer speziellen Tour besucht werden kann.
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