Japan - 10 Filme und ihre Drehorte
Japan - 10 Filme und ihre Drehorte

Japan in 10 Filmen

Dieser Beitrag entstand mit finanzieller Unterstützung der JNTO.

 

Japan hat mit seinen unterschiedlichen Schauplätzen, die mal aufregend und mal ganz ruhig auf einen wirken, schon häufig eine Hauptrolle im Film ergattert. So können wir uns bis die nächste Japan-Reise ansteht, ganz leicht über Filmbilder nach Fernost träumen und nebenbei schon einmal die ganzen Highlights notieren, die wir einmal gerne live erleben möchten.

Hier kommt eine kunterbunte Liste von 10 Filmen, die in Japan spielen, dort gedreht wurden, oder natürlich beides - Reisetipps inklusive:

 

1) Die Geisha

Das Filmdrama „Die Geisha“ aus dem Jahr 2005 von Regisseur Rob Marshall basiert auf dem gleichnamigen Roman von Arthur Golden und erzählt vom Leben eines jungen Mädchens, das nach dem Tod seiner Mutter 1929 an ein Geisha-Haus verkauft wird und schließlich zur angesehenen Geisha ausgebildet wird.

Der Stadtteil Gion im heutigen Kyōto, in welchem die Handlung im Roman spielt, sah für die Verfilmung zu modern aus, weshalb man für die Dreharbeiten einen historischen Stadtteil als Set errichtete. Doch auch in der alten Kaiserstadt Kyōto entstanden einige Szenen, in denen die Tempel Kiyomizu-dera und Yoshimine-dera sowie der tunnelartige Fushimi Inari Schrein zu sehen sind.

 

Filmszene aus "Die Geisha" am Fushimi Inari Schrein, Kyoto, Japan
Filmszene aus „Die Geisha” am Fushimi Inari Schrein, Kyoto, Japan © Columbia Pictures

 

Der Kiyomizu-dera Tempel liegt auf einem kleinen Berg im Osten von Kyoto. Wenn man diesen nach einem steilen Anstieg erreicht hat, bietet sich von der 13 Meter hohen Terrasse des Tempels eine schöne Aussicht auf die Stadt.

 

Kiyomizu-dera Tempel, Kyoto, Japan
Kiyomizu-dera Tempel, Kyoto, Japan

 

Am Jishu-Schrein hinter der Haupthalle kann man bei der Gelegenheit für Glück in der Liebe beten.

 

 

2) Godzilla (1954)

Zu den berühmtesten Filmfiguren Japans gehört das mythische Urreptil Godzilla, das zum ersten Mal im Film „Godzilla“ von Regisseur Ishiro Honda im Jahr 1954 auf der Leinwand erschien.

Im Laufe der Jahrzehnte entstanden Dutzende weitere Godzilla-Filme, darunter auch amerikanische Produktionen wie die des Meisters der Katastrophenfilme, Roland Emmerich, der Godzilla 1998 auf New York losließ. Doch bis heute kann keiner dem japanischen Original das Wasser reichen. Der Mutterfilm spielt komplett in Japan und wurde dort auch gedreht.

 

Filmszene aus "Godzilla" (1954) in Tokio
Filmszene aus „Godzilla” (1954) in Tokio © Splendid Film

 

Odo Island, wo Godzilla zum allerersten Mal auftaucht ist zwar fiktiv, die Drehorte befinden sich jedoch in der Umgebung der Stadt Toba und des Ise-Shima Nationalparks im Südwesten Japans. Der dortige Ise Jingu Schrein gilt in Japan als das höchste Heiligtum des Shintoismus.

Statt dinosaurierartigen Echsen kann man im Nationalpark zahlreiche Seevögel beobachten.

 

Ise-Shima Nationalpark, Japan
Ise-Shima Nationalpark, Japan

 

Eine gute Viertelstunde des Filmes wütet Godzilla in Tokio und zerstört dort bekannte Bauwerke wie das Abgeordnetenhaus, die Kachidoki-Brücke, das Tokyo Marion Building, den Glockenturm des Wako-Gebäudes in Ginza und die Shinagawa Station im Süden der Stadt bzw. deren Miniaturmodelle, die für die Dreharbeiten in den Toho Studios erstellt wurden.

Trotz seiner Zerstörungswut liebt Tokio sein Filmmonster und so finden sich in der ganzen Stadt kleine und große Godzilla-Statuen. Zu den bekanntesten gehört die Godzilla-Büste auf dem Dach des Toho Cinemas im Stadtteil Shinjuku sowie die drei Meter hohe Statue vor dem Büro- und Shopping-Hochhaus Tokyo Midtown Hibiya, die an die Verfilmung „Godzilla Resurgence“ angelehnt ist.

 

Godzilla-Büste, Toho Cinema, Shinjuku, Tokio
Godzilla-Büste, Toho Cinema, Shinjuku, Tokio

 

Zu ihrem 50. Geburtstag erhielt die Filmfigur 2004 auch ihren eigenen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in Los Angeles.

 

 

3) Skyfall

Im 007-Streifen „Skyfall“ bekommt es James Bond (Daniel Craig) mit dem rachsüchtigen Ex-Agenten Raoul Silva (Javier Bardem) zu tun. Sein Hauptquartier hat der Bond-Bösewicht auf einer verlassenen Insel vor Macau eingerichtet. Als reale Vorlage für diesen Schauplatz diente jedoch die japanische Insel Hashima.

 

Skyfall-Drehort Hashima, Japan
Hashima, Japan

 

Sie ist auch als Gunkanjima bekannt, zu Deutsch Kriegsschiff-Insel, da sie mit ihrer hohen Schutzmauer in der Dämmerung an die Silhouette eines Kriegsschiffes erinnert. Im Gegensatz zum Film, in dem die Bewohner die Insel wegen einer vorgetäuschten Verseuchung verließen, zogen sie in Realität wegen der Stilllegung der Kohlewerke 1974 aufs Festland.

 

Skyfall-Drehort Hashima, Japan
Hashima, Japan

 

Auf Hashima wurden auch schon japanische Filme gedreht, wie zum Beispiel „Battle Royale“ aus dem Jahr 2000. Von Nagasaki aus werden Bootstouren auf die Insel angeboten. Wer möchte kann die Insel jedoch auch von zuhause aus per Google Streetview erkunden.

 

 

4) Wolverine: Weg des Kriegers

Im zweiten „Wolverine“-Ableger der X-Men-Reihe wird Japan zum wichtigen Schauplatz für den zähen Superhelden. Gleich zu Beginn des Filmes rettet der Kriegsgefangene Logan (Hugh Jackman) alias Wolverine dem japanischen Offizier Ichiro Yashida (Ken Yamamura) während des Atombombenabwurfs auf Nagasaki 1945 das Leben.

Wer die verheerenden Auswirkungen der Bombe und die Nachkriegsgeschichte Nagasakis besser verstehen will, sollte das Atombombenmuseum Nagasaki besuchen. Im Atomic Bomb Hypocenter Park markiert noch heute eine schwarze Säule den Punkt, über dem die Bombe explodierte.

 

Friedenspark in Nagasaki, Japan
Friedenspark in Nagasaki, Japan

 

Im Friedenspark der Stadt warnt eine Statue mit ausgestreckten Armen vor den Gefahren von Atomwaffen und weist in eine friedlichere Zukunft.

Als Logan im Film viele Jahre später nach Japan zurückkehrt, nimmt er am Zojoji-Tempel von Yashida Abschied. Hier befinden sich in Wahrheit die Gräber von sechs Tokugawa-Shogunen. Gleich hinter dem Tempel befindet sich der rot-weiß-gestreifte Tokyo Tower, der tolle Ausblicke über die Stadt liefert.

 

Filmszene aus "Wolverine" am Zojoji-Tempel in Tokio
Filmszene aus „Wolverine” am Zojoji-Tempel in Tokio © Fox

 

Ein weiteres markantes Gebäude, das im Film eine Rolle bekommt, ist der Nakagin Capsule Tower. Dieser befindet sich jedoch nicht in Hiroshima, sondern im Stadtteil Ginza in Tokio.

 

 

5) Last Samurai

Der Historienfilm „Last Samurai“ von Edward Zwick entführt die Zuschauer in das Kaiserreich Japan zur Zeit der Aufstände der ehemaligen Bushi um 1870. Darin soll Bürgerkriegsheld Nathan Algren (Tom Cruise) die japanische Armee mit modernen Schusswaffen trainieren, um die Samurai unter der Führung des Regionalfürsten Katsumoto (Ken Watanabe) anzugreifen.

Doch obwohl diese nur mit Schwertern und Pfeil und Bogen ausgestattet sind, besiegen sie die Armee und Nathan gerät in Gefangenschaft. Dort erlernt er die Philosophie der Samurai und freundet sich mit Katsumoto an.

Der Film wurde größtenteils in Neuseeland gedreht, doch einige japanische Drehorte kommen ebenfalls zum Einsatz:

Der Chion-in Tempel in Kyōto schlüpft in die Rolle des Kaiserpalastes in Tokio. Und der Tempel, in dem sich Nathan und Katsumoto über das letzte Gefecht von General Custer unterhalten ist der Engyō-ji Tempel am Hang des Berges Shosha im Norden der Stadt Himeji, westlich von Kōbe.

 

Filmszene aus "Last Samurai" am Engyō-ji Tempel, Himeji, Japan
Filmszene aus „Last Samurai” am Engyō-ji Tempel, Himeji, Japan © Warner Bros.

 

Als Filmfan sollte man in Himeji übrigens auf keinen Fall die Burg Himeji aus dem 17. Jahrhundert, auch die „Weißer-Reiher-Burg“ genannt, verpassen.

 

Burg Himeji
Burg Himeji

 

Sie diente schon häufig als Filmdrehort, zum Beispiel als Hauptquartier der Japanischen Geheimpolizei im James-Bond-Film „Man lebt nur zweimal“ oder als Burg Ōsaka in der Fernsehserie „Shogun“. Und auch der Film „Ran“ des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa entstand dort.

 

 

6) Lost in Translation

Im Spielfilm „Lost in Translation” von Sofia Coppola finden in Tokio zwei fremde Menschen zueinander: der alternde Filmstar Bob Harris (Bill Murray), der für einen Whisky-Werbespot vor der Kamera stehen soll, und die junge Charlotte (Scarlett Johansson), die ihren Ehemann auf einer Geschäftsreise begleitet, jedoch die meiste Zeit alleine im Hotel zurückbleibt.

Da beide an Schlafstörungen leiden, kreuzen sich ihre Wege eines Nachts in der New York Bar im 52. Stock des Park Hyatt Hotels im Stadtteil Shinjuku. Neben dem Hotel als wichtigstem Schauplatz kann man auch weitere Drehorte des Filmes nach wie vor besuchen.

 

Drehorte aus "Lost in Translation"
Filmszene aus „Lost in Translation” in Tokio © Constantin Film

 

Dazu gehört zum Beispiel das Karaoke Kan in Shibuya, in dem Bob den Song „More than this” zum Besten gibt.

Gleich um die Ecke gehen Bob und Charlotte im Restaurant Shabu-Shabu essen und nur fünf Minuten Fußweg sind es zur belebten Straßenkreuzung am Bahnhof, welche auch in den Filmen „Babel“ und „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ zu sehen ist.

 

Straßenkreuzung am Bahnhof Shibuya, Tokio
Straßenkreuzung am Bahnhof Shibuya, Tokio

 

Zwar kann man sich im trubeligen Tokio natürlich immer noch „lost“ fühlen, seit dem Film aus dem Jahr 2003 hat sich jedoch vieles stark verändert und man kommt heutzutage in der Stadt auch ganz gut ohne Japanischkenntnisse zurecht.

 

 

7) Kill Bill – Volume 1

Ikonische Bilder von Tokio hat auch Quentin Tarantinos „Kill Bill – Volume 1“ mit Uma Thurman, die im knallgelben Anzug auf dem Motorrad durch die Neonlichter der Stadt düst, erzeugt. Als Braut auf dem Rachefeldzug sucht sie nach O-Ren Ishii (Lucy Liu), die sie schließlich im „Haus der Blauen Blätter“ vorfindet.

 

Filmszene aus "Kill Bill" in Tokio
Filmszene aus „Kill Bill” in Tokio © Buena Vista International

 

Der Showdown mit den Martial-Arts-Szenen entstand an einem Set, das dem realen Restaurant Gonpachi in Tokios Vergnügungsviertel Roppongi nachempfunden ist.

 

Filmszene aus "Kill Bill" im "Haus der Blauen Blätter"
Filmszene aus „Kill Bill” im „Haus der Blauen Blätter” © Buena Vista International

 

Dort ist man als Kill-Bill-Fan herzlich willkommen: Ein Foto von Quentin Tarantino, der das Restaurant besucht hatte, sowie einige Erinnerungsstücke aus dem Film weisen auf die cineastische Bedeutung des Lokals hin. Sein Hattori Hanzo Schwert sollte man jedoch am Eingang abgeben.

 

 

8) Black Rain

Im Actionthriller „Black Rain“ des Regisseurs Ridley Scott aus dem Jahr 1989 treffen die US-amerikanische und die japanische Kultur aufeinander, als die New Yorker Cops Nick Conklin (Michael Douglas) und Charlie Vincent (Andy García) den Mörder eines Yakuza-Bosses nach Osaka in Japan überführen sollen.

Nachdem sie ihn versehentlich an die eigenen Leute aushändigen, machen sie zusammen mit dem japanischen Inspektor Masa (Ken Takakura) Jagd auf den Flüchtigen.

 

Filmszene aus "Black Rain" in Dotonbori, Osaka, Japan
Filmszene aus „Black Rain” in Dotonbori, Osaka, Japan © Universal Pictures

 

Ein faszinierendes Setting des Filmes ist die Vergnügungsmeile Dotonbori in Osaka, die etwas wie aus einer anderen Welt wirkt. Hier kann man sich einfach treiben lassen, Gerüchen und Geräuschen folgen.
Wer schon müde Füße hat, kann ab der Dazaemon Brücke zu einer kleinen Bootstour auf dem Dotonbori Fluss starten und sich das bunte Treiben vom Wasser aus ansehen.

 

 

9) Your Name – Gestern, heute und für immer

Der Coming-of-Age-Film „Your Name“ des japanischen Regisseurs Makoto Shinkai ist der weltweit erfolgreichste Animefilm und löste 2016 die bisherige Nummer 1 „Chihiros Reise ins Zauberland“ ab.

Die Geschichte handelt von der Oberschülerin Mitsuha aus der kleinen Stadt Itomori in der Provinz Hida, die das Leben auf dem Land gerne mit dem hektischen Großstadtleben in Tokio eintauschen würde. Eines Tages findet sie sich tatsächlich im Körper des Schülers Taki wieder, der in Tokio lebt, und er wiederum schlüpft in die Rolle von Mitsuha.

 

Filmszene aus "Your Name" in Tokio
Filmszene aus „Your Name” in Tokio © Universum Film

 

Während es die meisten Schauplätze in Tokio wirklich gibt, ist die Stadt Itomori fiktiv. Als Vorlage dienten jedoch reale Orte wie die Stadt Hida in der Präfektur Gifu und deren Stadtbibliothek.

Der Itomori-See ist an den Suwa-See in der Präfektur Nagano angelehnt. Der See ist für ein seltenes Naturschauspiel bekannt, da es unter seiner Oberfläche eine Thermalquelle gibt, die das Tiefenwasser auch bei gefrorener Oberfläche zirkulieren lässt und die Eisdecke nach oben drückt.

 

Suwa-See, Nagano, Japan
Suwa-See, Nagano, Japan

 

Zusätzlich diente auch der Matsubara-See in Regisseur Shinkais Heimat Minamisaku als Inspiration für die Itomori-Filmbilder. Ob er als Schüler auch von einem Leben in Tokio geträumt hat?

 

 

10) Kirschblüten-Hanami

Im Filmdrama „Kirschblüten - Hanami“ von Doris Dörrie reist Rudi (Elmar Wepper) nach dem unerwarteten Tod seiner Frau (Hannelore Elsner) nach Japan, um vor Ort deren unerfüllte Träume nachzuholen.

Zur Kirschblüte lernt er im Yoyogi-Park in Tokio die junge Japanerin Yu (Aya Irizuki) kennen, die dort täglich den japanischen Ausdruckstanz Butoh tanzt, eine heimliche Leidenschaft seiner Frau. Zusammen besuchen sie den heiligen Berg Fuji und warten darauf, dass die Wolken einen Blick freigeben.

 

Filmszene aus "Kirschblüten-Hanami" im Yoyogi-Park, Tokio
Filmszene aus „Kirschblüten-Hanami” im Yoyogi-Park, Tokio © Majestic-Filmverleih

 

Der See am Fuße des Fuji, an dem sie am Ende des Films in der traditionellen japanischen Pension „Maruya-sō“ übernachten, ist der Kawaguchi-See in der Präfektur Yamanashi.

Hier gibt es viele Thermalhotels, in denen man in einem Onsen, einer heißen Quelle, baden kann, sowie das Itchikua-Kubota-Kunstmuseum mit einer großen Kimonosammlung und Gärten im traditionellen Stil. Das schönste an der Gegend: An klaren Tagen spiegelt sich der Fuji im See.

 

 

Falls dir noch weitere Filme zu Japan einfallen, ergänze diese gerne in den Kommentaren.

Weitere Informationen über Japan erhältst du hier.