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The Hateful 8

Filmstart: 28. Januar 2016

Mit „The Hateful 8” wendet sich Regisseur Quentin Tarantino nach „Django Unchained“ erneut dem Westerngenre zu: Einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg bahnt sich in Wyoming eine Kutsche ihren Weg durch den Schnee in Richtung der Stadt Red Rock. An Bord befinden sich der Kopfgeldjäger John Ruth (Kurt Russell), dessen Gefangene Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh), der Anhalter Major Marquis Warren (Samuel L. Jackson), ebenfalls Kopfgeldjäger, sowie Chris Mannix (Walton Goggins), ein Deserteur aus den Südstaaten und angeblich neuer Sheriff der Stadt. Ein Schneesturm zwingt die Gruppe zu einem Zwischenstopp in Minnies Kleinwarenladen, in dem sie auf vier weitere schräge Gestalten treffen.

Wegen ihrer grandiosen, unverfälschten Landschaften wurde die Gegend rund um Telluride in den Colorado Rockies als Heimat von „Minnie’s Haberdashery” auserkoren. Der Laden selbst wurde auf dem Gelände der Schmid Ranch in Wilson Mesa, etwa 10 Meilen westlich des Stadtzentrums, errichtet.

Das Gebäude ist seit 1882 im Familienbesitz und dient bis heute als Working Ranch. „Als wir diesen Berg sahen“, erinnert sich Produzentin Shannon McIntosh, „war sofort klar, dass er nirgendwo anders stehen durfte. Die Berglandschaft in Telluride ist einfach spektakulär. Die Espen dort sind so großartig, dass sie regelrecht zu einer Figur des Films werden. So was findet man sonst nirgends.“

 

Die Schmid Ranch als "Minnie's Haberdashery" © Universum Film
Die Schmid Ranch als „Minnie’s Haberdashery” © Universum Film

 

„Für einen harten Winterwestern braucht man ein schroffes, unnachgiebiges, kaltes Terrain“, ergänzt Stacey Sher. „Wir haben buchstäblich überall danach gesucht. Die Colorado Rockies kommen Wyoming, dem eigentlichen Schauplatz, sehr nahe, man spürt, was für harte Zeiten das für die Menschen damals waren.“ In der Region Telluride wurde auch schon der Western-Klassiker „Der Marshall” (1969) mit John Wayne gedreht.

 

Telluride, Colorado, USA
Telluride, Colorado, USA

 

„In Minnies Miederwarenladen stimmt jedes Detail“, schwärmt Sher. „Die Schauspieler liebten das. In jeder Schublade lag etwas drin. Alles fühlt sich total echt an.“ „Selbst nach zwölf Wochen Dreharbeiten konnte man in den Regalen noch etwas Neues entdecken“, ergänzt Richard Gladstein, „verrückte Fläschchen, Gewehrpatronen, Lebensmittel oder Gewürze. Genau so musste es sein. Da wurde eine absolut glaubwürdige und überzeugende Welt erschaffen.“

 

Am Set von "The Hateful 8" © Universum Film
Am Set von „The Hateful 8” © Universum Film

 

Nachdem in Telluride die letzte Klappe gefallen war, wurden die Dreharbeiten in den Red Studios in Los Angeles fortgesetzt. Die Studios wurden mit Hilfe spezieller Vorrichtungen runtergekühlt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich nach den widrigen Bedingungen in Colorado zurücksehnen würde“, scherzt Schauspieler Goggins. „In den Studios herrschten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, kälter, als es in Colorado je gewesen war. Aber so hat Quentin das gern. Die Leute sollen spüren, dass das kein künstlicher Atem ist. Er will deinen echten Atem vor dem Mund sehen.“

 

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Für „The Hateful 8” entschied sich Tarantino für das fast vergessene Ultra Panavision 70, dass zuletzt im Jahre 1966 bei „Khartoum – Aufstand am Nil“ zum Einsatz kam. „Mit 70mm fängt man öde Westernlandschaften, Schneewüsten, aber auch attraktivere Schauplätze perfekt ein“, erklärt Tarantino und ergänzt, dass das Format auch Innenaufnahmen voll zur Geltung bringt. „Ich bin fest überzeugt, dass das Breitwandformat für größere Intimität sorgt. Du bist näher an den Figuren dran. Ich glaube nicht, dass dieses Format sich nur für Reiseberichte eignet.“

 

Linktipps:
Die Schmid Ranch in Wilson Mesa
Telluride Colorado

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