Der Science-Fiction-Thriller „Inception“ von Regisseur Christopher Nolan entführt die Zuschauer in eine Welt, in der Träume manipuliert werden können.
Im Film steigt Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) in die Träume anderer Menschen, um diese zu beeinflussen oder dort Geheimnisse zu stehlen.
Und er geht noch einen Schritt weiter: Zusammen mit einem Team von Traumarchitekten entwirft er Träume und pflanzt den Menschen einen Gedanken in ihr Unterbewusstsein ein.
Christopher Nolan zieht bei seinen Filmen immer reale Drehorte den Studiosets vor, so dass viele Locations auch in Wirklichkeit besucht werden können.
Für „Inception“ kamen unter anderem folgende Schauplätze zum Einsatz:
Paris als Stadt der Träume
Das Bild von Paris wird im Film „Inception“ gefaltet, gespiegelt und gesprengt, so dass einem fast die Augen übergehen. Ariadne (Elliot Page, damals Ellen Page) und Cobb befinden sich hier nur im Traum und spielen mit den physikalischen Gesetzen.
Das Café Debussy, in dem sich Cobb und Ariadne in „Inception“ treffen und die Umgebung plötzlich ungeahnte Formen annimmt, war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten die Da Stuzzi Patisserie. Heute befindet sich dort das Bistro Il Russo.




Ariadne testet ihre Fähigkeiten als Traumarchitektin in den Straßen von Montparnasse, genauer in der Rue Pérignon und in der Rue Bouchut, gleich um die Ecke des Cafés.
Zurück in der Rue César Franck entdeckt sie neue Möglichkeiten der Traumgeometrie und faltet die Stadt zusammen wie ein Blatt Papier.


Die Pont de Bir-Hakeim gehört zu den schönsten Brücken in Paris.
In „Inception“ bekommt sie einen bildgewaltigen Auftritt als Ariadne sie mit Spiegeln unendlich wirken lässt und Cobb sie warnt, Orte auf der Grundlage realer Erinnerungen zu schaffen.



Auf der historischen Doppeldeckerbrücke fährt oben die Metro, unten gehört sie den Autos, Radfahrern und Fußgängern.
Die Promenade unter dem Viadukt ist aufgrund der riesigen Pfeiler ein beliebter Fotospot und bietet auch einen schönen Blick auf den Eiffelturm.


Im Film „Der letzte Tango in Paris“ diente die Pont de Bir-Hakeim als Zufahrt zu Marlon Brandos Wohnung.
Cobb trifft in Paris seinen ehemaligen Lehrer und Schwiegervater Stephen Miles (Michael Caine). Die Akademie, an der dieser unterrichtet, gibt es in Wahrheit nicht, aber der Eingang zur Akademie, der im Film zu sehen ist, befindet sich im Palais Galliera, 10 Avenue Pierre 1er de Serbie, Ecke Rue du Galliera, am linken Ufer der Seine.
Die Locations in Los Angeles
Als eine der „Traumkulissen“ ist auch Downtown Los Angeles im Film zu sehen. Cobb und Ariadne spazieren hier in Richtung John Ferraro Building, 111 North Hope Street, entlang des großen reflektierenden Pools, der das Gebäude umgibt.
Die alten Häuser, an denen sie vorbeikommen, wurden später in der Post Production digital hinzugefügt.



Das John Ferraro Gebäude, in dem in Wahrheit das Los Angeles Department of Water and Power seinen Sitz hat, diente übrigens in der Serie „The Rookie“ als Polizeirevier.


In „Inception“ wurde auch das Music Center auf der anderen Seite der Hope Street zum Setting.
Cobb und Ariadne schlendern hier durch den Ahmanson Theatre Walkway, den Säulengang an der Westseite des Music Center Komplexes.

In der South Spring Street werden sie von einer Lokomotive überrascht, die Richtung Norden von der 7th zur 6th Street durch den Straßenverkehr rast. Im Film ist sie ein Produkt von Cobbs gestörtem Unterbewusstsein.
Die Brücke, von der Yusuf (Dileep Rao) den Van lenkt, ist die Commodore Schuyler F. Heims Zugbrücke am Hafen von Los Angeles. Sie verbindet Terminal Island mit Long Beach und Wilmington südlich von L.A. und tauchte auch schon bei der Verfolgungsjagd auf der Autobahn in „Transformers 3“ auf.
Traumschnee in Alberta
Für die winterliche Traumebene, in die Robert Fischer (Cillian Murphy) entführt wird, um ein Geheimnis zu lüften, fand man die passende Location im kanadischen Alberta.

Die Bergfestung aus dem Film wurde als Kulisse auf etwa 8.000 Fuß Höhe im verschneiten Skigebiet Fortress Mountain in Kananaskis, westlich von Calgary errichtet.
Nur bei der Explosion musste man digital nachhelfen.

Nicht weit davon entfernt ritten die Affen in „War for the Planet of the Apes“ durch den Schnee.
Für den Filmdreh montierte man die alten Gondeln aus dem früheren Skibetrieb wieder an die Seilbahn und da hängen sie heute noch.

Da das Skigebiet stillgelegt ist – aktuell können dort nur Catskiing Touren gebucht werden – wurde es in der Vergangenheit häufig als Drehort genutzt, beispielsweise in „Hard Powder“ mit Liam Neeson oder „Togo: Der Schlittenhund“ mit Willem Dafoe.

Nach „Inception“ kehrte auch Leonardo DiCaprio später in dieselbe Gegend zurück, um Szenen für Alejandro G. Iñárritus „The Revenant“ zu drehen.
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