Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

Winterliche Drehorte in Alberta

Der Schnee peitscht mir ohne Pause ins Gesicht, immer fester kralle ich mich an den seitlichen Griffen des Schneemobils fest und für einen Moment habe ich das Gefühl mitten in einem Bondfilm gelandet zu sein, in einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch steiles Gebirge. In Wahrheit bin ich hier in Alberta, um zu sehen, wo Leonardo DiCaprio sich oscarreif als „The Revenant“ durch die eisige Wildnis quälte, Heath Ledger und Jake Gyllenhaal am „Brokeback Mountain“ gemeinsam die Schafe hüteten und unzählige andere bekannte Filme entstanden…

In diesem Moment am Fortress Mountain bekomme ich jedenfalls eine leise Ahnung davon, wie viel Durchhaltevermögen den Filmemachern beim winterlichen Revenant-Dreh abverlangt wurde. Regisseur, Kameramann und (endlich) auch Hauptdarsteller DiCaprio bescherte dies 2016 jeweils einen der begehrten Goldjungen. Gäbe es die Kategorie bester Darsteller in einer Locationrolle, hätte auch Alberta selbst schon längst einen Oscar verdient. Rockies, Badlands und Prärie sorgen für eine abwechslungsreiche Filmkulisse, weshalb die Provinz sich auf der Leinwand problemlos in Alaska oder Kansas verwandelt, Montana, Colorado und Wyoming doubelt oder den Zuschauer gleich auf einen anderen Planeten versetzt. Hier nehme ich Dich mit auf die Reise:

Meinen Startpunkt Calgary, wo ich vor allem den Schauplätzen aus der Serie „Fargo“ auf der Spur war (zum „Fargo”-Guide geht es hier!), lasse ich nach zwei Tagen hinter mir und mache mich auf in Richtung kanadische Rocky Mountains, genauer gesagt dem Kananaskis Country. Denn gerade abseits der Touristenpfade der berühmten Nationalparks Banff und Jasper, tut sich für die Filmemacher eine große und ungestörte Spielwiese für Geschichten aller Art auf. Hinzu kommt, dass in den Nationalparks hohe Gebühren für Drehgenehmigungen anfallen. In den Provincial Parks, die das weite Kananaskis Country unter einem Dach vereint, ist es somit unbürokratischer und günstiger die passenden Drehorte zu finden. Und die Landschaft wirkt vielerorts noch völlig unberührt, was gerade Regisseure an der Region so schätzen.

 

„The Bourne Legacy” Drehort, Elbow Falls, Alberta © Andrea David

 

Ein Abstecher über den Highway 66 führt mich zu meinem ersten Stopp an den Elbow Falls bei Bragg Creek. Nach einer etwas abenteuerlichen Klettertour – ich empfehle, diese nicht nachzumachen und auf den Besucherstegen zu bleiben - stehe ich unten am Ufer des Elbow River mit Blick auf die laut rauschenden Wasserfälle. Auf der gegenüberliegenden Seite entsteigt Jeremy Renner in der Anfangsszene des Actionthrillers „Das Bourne Vermächtnis“ den kalten Fluten, im Film sind die Elbow Falls als Trainingsgelände für Spezialeinheiten in Alaska verortet. Ich halte nur einmal kurz den Finger ins Wasser…

„The Bourne Legacy” Drehort, Elbow Falls, Alberta © Andrea David

 

Location Scout Mike Johansen, der unter anderem für die Netflix-Serie „Lost in Space“ gearbeitet hat, habe ich zu verdanken, dass ich über den steilen Hang wieder unbeschadet zurück zu den Stegen gelange. Er wohnt in der Gegend und erzählt mir von weiteren hier entstandenen Produktionen, wie der am längsten laufenden kanadischen Fernsehserie „Heartland“. Und, wer hätte es gedacht, auf einer privaten Ranch etwas südlich von Bragg Creek, entstanden sogar Innenaufnahmen für die letzte Staffel von „Game of Thrones“. Jetzt bin ich natürlich richtig neugierig, doch mehr darüber darf Mike mir leider nicht verraten…

Nach dem Abschied in Bragg Creek nähere ich mich langsam aber sicher dem Revenant Territorium, zu dem mich glücklicherweise Karen Guidos begleitet. Sie war als Location Managerin an vielen Drehorten aus „The Revenant“ dabei und hilft mir, beim Set Jetting in der weiten Wildnis nicht verloren zu gehen. Sie hat sich auch um eine Zugangserlaubnis für das Stoney Nakoda Nation Reserve bei Morley gekümmert, so dass wir dort schon von Jeff, einem der älteren Stammesmitglieder, erwartet werden. Es ist übrigens nicht ratsam, das Reservat ohne Permission zu betreten. Man sollte sich diese auf jeden Fall vorher bei der Verwaltung in Morley besorgen.

 

„The Revenant” Drehort, Stoney Nakoda Nation Reserve, Alberta © Andrea David

 

Über die Rodeo Grounds fahren wir zusammen mit Jeff zum Ghost River hinunter. In einem kleinen Wald am Flussufer entstand die Eröffnungsszene von „The Revenant“, in der das Lager überfallen wird. Und obwohl hier heute ein klirrend kalter Wind durch die Bäume fegt, ist die Atmosphäre des Ortes für mich beinahe magisch. Nach einer Weile, die Ohren eigentlich schon zu Eiszapfen gefroren, wird mir auch bewusst warum: Die Landschaft wirkt so unangetastet, so sich selbst überlassen, wie man es heute nur noch selten erlebt. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie viele Gefahren in so einer Wildnis lauern, und gleichzeitig staunt man über diese raue Schönheit.

 

„The Revenant” Drehort, Stoney Nakoda Nation Reserve, Alberta © Andrea David
„The Revenant” Drehort, Stoney Nakoda Nation Reserve, Alberta © Andrea David
„The Revenant” Drehort, Stoney Nakoda Nation Reserve, Alberta © Andrea David

 

Jeff erzählt uns, dass auch einige Stammesmitglieder der Stoney Nakoda als Statisten beim Dreh dabei waren. Trotz seines Pokerface merkt man, dass er stolz darauf ist, diese riesige Produktion hier gehabt zu haben. Karen berichtet von der besonderen Verbindung der Indianer zu Natur: „Sowohl vor als auch nach den Dreharbeiten segneten sie das Land.“ Ganz in der Nähe, auf dem Plateau oberhalb des Flussufers, entstand in den 90ern ein Film, in dem ebenfalls einige indianische Schauspieler mitwirkten, darunter Gordon Tootoosis, der von on den Cree und Stoney abstammte: das Drama „Legenden der Leidenschaft“ mit Anthony Hopkins und Brad Pitt.

 

„Legenden der Leidenschaft” Drehort, Stoney Nakoda Nation Reserve, Alberta © Andrea David
„Legenden der Leidenschaft” Drehort, Stoney Nakoda Nation Reserve, Alberta © Andrea David

 

Hier wurde das Haus der Ludlows, die im Film ein Schicksalsschlag nach dem anderen trifft, als Filmkulisse errichtet. Das Produktionsteam hat das Gebäude nach dem Dreh stehengelassen, damit es touristisch genutzt werden kann, doch leider ist es ein paar Jahre später abgebrannt. Warum, darum ranken sich viele Geschichten, vermutlich war es Vandalismus. Am Fluss entlang erkenne ich jedoch noch einige Drehorte aus „Legenden der Leidenschaft“ wieder. An die Stelle, an der sich die Filmgräber mit Blick über das Tal befanden, möchte Jeff uns allerdings nicht führen, da diese Gegend mittlerweile unter besonderem Schutz steht.

Um uns nach der eisigen Drehorterkundung etwas zu stärken und aufzuwärmen, machen wir eine Pause im frei zugänglichen Stoney Nakoda Resort and Casino. Ich erwähne das vor allem deshalb, weil ich hier im ersten Obergeschoss durch Zufall einige Filmplakate entdeckt habe. Nicht irgendwelche, sondern Plakate von Filmen, die in Alberta und teilweise auch hier im Reservat gedreht wurden, darunter zum Beispiel „Little Big Man“ mit Dustin Hoffman, „Buffalo Bill und die Indianer“ mit Paul Newman, „Open Range – Weites Land“ mit Kevin Costner und „Shanghai Noon“ mit Jackie Chan und Owen Wilson.

 

Stoney Nakoda Resort & Casino, Alberta © Andrea David
Canmore, Alberta © Andrea David

 

Um in guter Reichweite für die Filmschauplätze in Kananaskis Country für die nächsten Tage zu sein, quartieren wir uns in der Kleinstadt Canmore ein, genauer gesagt im nagelneuen The Malcolm Hotel. Dieses liegt zentral in der Nähe der Main Street mit vielen Läden und Restaurants und bietet dennoch einen traumhaften Blick auf die Berge. Als ich am nächsten Morgen nach dem Frühstück einen kleinen Kältecheck vor dem Haupteingang machen will, staune ich nicht schlecht über die in goldenes Licht getauchten Berggipfel. Besser kann der Tag nicht starten!

 

The Malcolm Hotel, Canmore, Alberta © Andrea David
The Malcolm Hotel, Canmore, Alberta © Andrea David

 

Von Canmore aus empfehle ich für Filmfans, oder eben einfach Fans der grandiosen Berglandschaft der Rockies, zwei Strecken, die man je nach Anzahl der geplanten Stopps auch gut zu einem Rundweg verbinden kann. Die eine ist die Spray Lakes Road, die teilweise noch aus Schotterstraßen besteht und auf der Karte in der Regel als Highway 742 zu finden ist. Die andere ist der Highway 40, der etwas weiter östlich ebenfalls Richtung Süden führt. Um möglichst viel Zeit an den einzelnen Drehorten zu haben, widme ich jeder Strecke einen eigenen Tag.

 

Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Wir starten mit der Spray Lakes Road, die man von Canmore aus am besten findet, wenn man den Schildern Richtung Mount Engadine Lodge folgt. Den ersten Halt habe ich am Goat Creek Parkplatz eingeplant, wo sich gleich zwei Filmwelten miteinander vermischen. Die eine stammt aus dem Science-Fiction-Film „Interstellar“ mit Matthew McConaughey als ehemaligen NASA-Piloten, denn auf dem Parkplatz wurden die Kulissen für den geheimen NASA-Standort von Professor Brand (Michael Caine) errichtet.

 

„Interstellar” Drehort, Goat Creek Trail, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David
Goat Creek Trail, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Während hier nichts mehr an „Interstellar“ erinnert, sind es nur fünf Minuten entlang des Goat Creek Trails bis zu einem völlig anderen Filmschauplatz. Denn direkt an der Biegung des kleinen Baches schlugen Jake Gyllenhaal und Heath Ledger im Filmdrama „Brokeback Mountain“ ihre Zelte auf und kamen sich näher. Ein Zeltplatz befindet sich hier nicht, aber sogar jetzt, wo hier Schnee liegt, kann man die Stelle aufgrund der umliegenden Berge gut wiedererkennen.

Tipp für Profi-Wanderer und Mountain Biker im Sommer: Der Trail führt noch 35 Kilometer weiter bis zum berühmten Fairmont Banff Springs Hotel, welches unter anderem im Film „One Week“ mit Joshua Jackson zu sehen ist. Ach ja, und Marilyn Monroe schlief hier in den 50ern während der Dreharbeiten zu „Fluß ohne Wiederkehr“.

 

„Brokeback Mountain” Drehort, Goat Creek Trail, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David
Fairmont Banff Springs Hotel, Alberta © Andrea David

 

Etwa fünf Autominuten südlich vom Parkplatz des Goat Creek Trails, kurz vor dem Goat Pond, befindet sich auf der rechten Seite hinter einer Schranke eine große freie Fläche. Ich hätte es nicht gleich erkannt, aber Karen bestätigt mir, dass hier das Fort für „The Revenant“ errichtet wurde. Der Bau, erzählt sie, dauerte insgesamt sechs Monate, für die Setdekoration investierte man weitere Wochen.

Da das Winterwetter während der Dreharbeiten im Januar überraschend mild ausfiel und es regnete, musste der Boden abgedeckt werden. Die Schauspieler wären sonst eingesunken. Leider musste das Fort nach dem Dreh vollständig entfernt werden, da niemand eine Instandhaltung gewährleisten konnte.

 

„The Revenant” Drehort, Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David
„The Revenant” Drehort, Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Unser nächster Stopp am Sparrowhawk bietet einen atemberaubenden Blick über die Spray Lakes, die stellenweise schon hauchdünn mit Eis überzogen sind. Als Leonardo DiCaprio sich hier in „The Revenant“ mit großer Mühe durch die Landschaft schleppt, ist die Eisschicht auf dem See meterdick und zugeschneit. Als dunkler Punkt in dieser weißen Weite wirkte er hier so einsam und verlassen wie kaum eine andere Filmfigur. Während ich noch über die Tragik dieser Szene nachdenke, schwärmt Karen davon, will toll man hier auf der Eisfläche Schlittschuhlaufen gehen kann, wenn der See vor dem nächsten Schneefall zugefroren ist und zeigt mir ein paar überzeugende Beweisfotos auf ihrem Handy.

 

„The Revenant” Drehort, Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Noch ganz verzaubert von den Spray Lakes erreichen wir in der Dämmerung die Mount Engadine Lodge und wärmen uns mit einem Tee vor dem Kaminfeuer auf. Sogar hier sind wir noch auf Revenant-Spuren: Über die Aue, auf die man direkt von der Lodge aus blickt, reitet DiCaprio als Hugh Glass, in Begleitung von Domhnall Gleeson als Captain Henry, schließlich zur letzten Etappe seines Rachefeldzuges. Man erkennt dies deutlich am markanten Berggipfel des Shark Mountain im Hintergrund. Heute halten hier die Touristen Ausschau nach Elchen. Die Lodge ist beliebter Ausgangspunkt für Langläufer und Schneeschuhwanderer und seit diesem Jahr kann man in den neu gebauten Zelthütten übernachten. Für uns geht im Dunkeln zurück nach Canmore.

 

Mount Engadine Lodge, Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David
„The Revenant” Drehort, Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Am nächsten Tag gibt der Highway 40 unsere Reiseroute vor. Gleich mehrere „Revenant“-Drehorte liegen hier auf dem Weg: Bei den Sundance Lodges entstanden die ersten Bilder des Filmes, für die der Wald mit einem vorübergehenden Damm geflutet wurde, am King Creek trennt sich die Gruppe, nachdem sich abzeichnet, dass man den steilen und felsigen Weg mit Glass auf der Trage nicht zurück zum Fort schaffen wird, und bei Opal lässt Fitzgerald alias Tom Hardy den schwerverletzten Glass zurück. Die Szene in Opal, klärt mich Karen auf, wurde bei -40 Grad (!) gedreht und mit diesem Wissen werde ich den Film jetzt vermutlich noch einmal mit anderen Augen sehen.

 

„The Revenant” Drehort, Opal, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Karen war am Set oft Mädchen für alles. Bei einigen Aufnahmen mit Spezialeffekten war sie beispielsweise dafür zuständig, nach Bären Ausschau zu halten, damit diese die Filmcrew nicht überraschten. Als ich höre, dass wohl noch nicht alle Bären im Winterschlaf sind (und wir hin und wieder auf verdächtige Spuren stoßen) bin ich sehr froh, sie als Expertin dabei zu haben. Die direkte Begegnung mit einem Bären ist eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichte. Zumal meine Vorstellung davon natürlich filmisch vorbelastet ist, nicht nur durch „The Revenant“, sondern auch „Legenden der Leidenschaft“ und „Brokeback Mountain“.

Absolutes Highlight auf der Strecke des Highway 40 ist für mich der schon anfangs erwähnte Fortress Mountain, an dem uns schon Chevy, eigentlich Chris Chevalier, bereits mit zwei Schneemobilen erwartet. Er ist Betreiber des Fortress Mountain Resort, bei dem man im Winter Catskiing Touren buchen kann. Es gibt zwar Pläne, den Fortress Mountain wieder als Skigebiet zu eröffnen, doch bis es soweit ist, kann man sich hier über den Veranstalter KPOW per „Cat“, also Pistenraupe, zu den Tiefschneehängen bringen lassen.

 

Am Fortress Mountain mit Chevy, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Wie ich von Chevy erfahre, war kurz vor meiner Ankunft noch ein Location Scout da, der auf der Suche nach passenden Drehorten für eine große Hollywood-Produktion ist. Welche darf ich hier leider noch nicht verraten. Aber es ist auch noch nicht lange her, dass Liam Neeson hier für den neuen Film „Cold Pursuit“ (startet bei uns als „Hard Powder“ im Februar 2019) vor der Kamera stand und die Kulissen für einen weiteren Film, es müsste Disneys „Togo“ (Tenfold) sein, sind gerade in Vorbereitung.

Neben Spielfilmen werden hier auch viele Autowerbespots gedreht, weshalb die Jungs hier jede Menge Erfahrung mit Dreharbeiten haben und auf Anfrage auch Filmtouren anbieten. Die Filmszenen, die ich Chevy zeige, stellen keine große Herausforderung für ihn dar. Blitzschnell bastelt er daraus eine Route mit den jeweiligen Entstehungsorten. Allerdings macht mir das Wetter etwas Sorgen, denn es schneit und schneit und schneit. Während wir den Hang hochdonnern ist von der Bergwelt nur wenig durch den weißen Vorhang zu erkennen. Aber egal, bereits die Fahrt an sich ist nach dem anfänglichen Schreck über die steilen Hänge ein großer Spaß.

 

„Inception” Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Auf etwa 8.000 Fuß Höhe erreichen wir den ersten Drehort, an dem Ende 2009 die Winterszenen in Christopher Nolans „Inception“ entstanden. Das Gebäude, das im Film zu sehen ist, wurde hier tatsächlich aufgebaut, nur bei der Explosion musste man digital nachhelfen. Nicht weit davon entfernt ritten die Affen in „War for the Planet of the Apes“ durch den Schnee. Für den Filmdreh montierte man die alten Gondeln aus dem früheren Skibetrieb wieder an die Seilbahn und da hängen sie heute noch.

 

„Inception” Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David
„Planet of the Apes” Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Verrückt: Für „The Revenant“ wurde laut Chevy sogar eine Lawine, die gegen Ende des Filmes zu sehen ist, kontrolliert gesprengt. Als ich am exakten Drehort stehe, zeigen sich die Bergumrisse leider nur schemenhaft, doch der Schnee, der die Sicht verdeckt, schafft eine geheimnisvolle, friedliche Stimmung. Und während ich da so im tiefen Schnee stecke und meine Fotos mache, kommt mir plötzlich alles eher wie in einer Inception-Traumebene als in der Realität vor. Dass ich einmal an diesen Drehort komme, hätte ich damals, als ich die Szene im Kino gesehen habe, nun wirklich nicht gedacht.

 

"The Revenant" Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta
„The Revenant” Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David
„The Revenant” Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David
"The Revenant" Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta
„The Revenant” Drehort, Fortress Mountain, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

Den Abschluss dieses bereits ereignisreichen Tages macht der Upper Kananaskis Lake, an dem Heath Ledger und Jake Gyllenhaal als Ennis und Jake feststellen, dass sie auch nach all den Jahren nur den „Brokeback Mountain“ statt einer gemeinsamen Zukunft haben. Der markante Berg im Hintergrund ist in Wahrheit der Mount Lyautey. Wer sich noch weiter an die Fersen des Filmes heften möchte, dem empfehle ich dem Cowboy Trail über Longview Richtung Süden zu folgen, bis nach Cowley und Fort Macleod. (genaue Infos folgen!)

 

„Brokeback Mountain” Drehort, Upper Kananaskis Lake, Alberta © Andrea David

 

Für „The Revenant“-Regisseur Iñárritu dauerte die Suche nach unberührten Schauplätzen, zu denen auch Orte in Feuerland gehören, übrigens insgesamt fünf Jahre. Die Gegenden, die er sich vorstellte, sollten rein und zugleich poetisch sein. In nur fünf Tagen konnte ich in Alberta nun die meisten Drehorte selbst erleben. Es war kalt und rau, gewaltig und wild, aber ja, auch poetisch und rein.

 

Spray Lakes Road, Kananaskis Country, Alberta © Andrea David

 

 

Hoteltipps:
Malcolm Hotel Canmore
Stoney Nakoda Resort & Casino
Mount Engadine Lodge
Fairmont Banff Springs Hotel

 

Linktipps:
Fortress Mountain Resort
Stoney Nakoda First Nation
Canmore Kananaskis

 

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Offenlegung: Meine Recherchereise wurde von Travel Alberta unterstützt.