Die Oscars 2016 sind vergeben! So schade, dass es keinen „Goldjungen“ für den schönsten Filmdrehort gibt. Dabei hätte es dieses Jahr meiner Meinung nach besonders viele verdiente Anwärter dafür gegeben. Schaut man sich die Drehorte der diesjährig nominierten Filme an, kann man – allem CGI, Blue & Green Screen zum Trotz – einen eindeutigen Trend zurück zum Dreh an Originalschauplätzen erkennen.
Mark Hamill darf in seiner Rolle als Luke Skywalker eine echte irische Insel bewohnen, Matt Damon erforscht als Marsianer die jordanische Wüste und Leonardo DiCaprio kämpft sich durch die reale Wildnis Kanadas. Viele der Drehorte eignen sich jedoch nicht nur als Filmlocation, sondern auch als spannendes Reiseziel.
Hier kommen die 5 Nominierten für den „Besten Drehort 2016“:
Alberta – The Revenant
Für seine Rolle als den auf Rache sinnenden Abenteurer Hugh Glass erhielt Leonardo DiCaprio endlich seinen längst verdienten Oscar. „The Revenant“ wurde außerdem in den Kategorien Beste Regie und Beste Kamera ausgezeichnet. Die Geschichte des Filmes spielt im Nordamerika des Jahres 1823 und zeigt sowohl dessen atemberaubende Schönheit als auch die Gefahren, die in der Wildnis lauern. Bei der Drehortsuche war Regisseur Iñárritu wichtig, dass die Landschaft völlig unberührt aussieht. Die meisten Filmlocations fand man schließlich im kanadischen Alberta, darunter die Badlands, das Bow Valley, der Abraham Lake und das weite Kananaskis Country. Zum Träumen schön!
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Irland – Star Wars VII
Der Film „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ wurde von der Academy trotz fünf Nominierungen leider nicht berücksichtigt. Die neueste Fortsetzung der Star Wars Saga bringt jedoch mit Drehorten in England, Island, Abu Dhabi und Irland jede Menge neuer Pilgerstätten für Filmtouristen zum Vorschein. Der irischen Insel Skellig Michael kommt als neues Zuhause von Luke Skywalker eine besondere Rolle zu und wird wohl auch nochmal in „Star Wars VIII“, der 2017 in die Kinos kommt, zu sehen sein. Die Insel, die etwa zwölf Kilometer von der Küste Kerrys entfernt liegt, beherbergt eines der bekanntesten, jedoch auch am schwersten zugänglichen mittelalterlichen Klöster Irlands. Pro Tag sind nicht mehr als 180 Besucher zugelassen.
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Norwegen – Ex Machina
„Ex Machina“ holte sich den Oscar für Beste visuelle Effekte. Und visuell hat der Film noch mehr zu bieten: Nathans hoch technisiertes Anwesen im Herzen von Alaska ist in Wahrheit das Juvet Landscape Hotel in der Nähe der Stadt Valldal in Norwegen. Es erfüllte als Drehort die beiden Hauptanforderungen: moderne Architektur und Lage in atemberaubender Landschaft. Produzent Andrew Macdonald sagt über Norwegen: „Es fühlte sich ein bisschen an wie Schottland, wo ich herkomme, aber wie Schottland auf Superdrogen.“
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Jordanien – Der Marsianer

Trotz sieben Nominierungen, darunter auch für den Besten Film, ging „Der Marsianer“ leider leer aus. Im Film muss sich Astronaut Mark Watney (Matt Damon) ganz alleine auf dem Roten Planeten versorgen und auf Hilfe hoffen. Den Mars doubelte die Wüste Wadi Rum im Süden Jordaniens und gewann damit das Rennen gegen das australische Outback, das ebenfalls zur Auswahl als außerirdischer Schauplatz stand. Wadi Rum, das 2011 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde, diente übrigens auch schon als Drehort für den Film „Lawrence von Arabien”, der 1963 sieben Oscars erhielt.
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Colorado – The Hateful 8
Für „The Hateful 8“ von Quentin Tarantino erhielt Komponist Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod„) mit bald 90 Jahren endlich den Oscar für die Beste Filmmusik. Wegen ihrer grandiosen, unverfälschten Landschaften wurde die Gegend rund um Telluride in den Colorado Rockies als Heimat von „Minnie’s Haberdashery” auserkoren. Der Laden selbst wurde auf dem Gelände der Schmid Ranch in Wilson Mesa, etwa 10 Meilen westlich des Stadtzentrums, errichtet. Das Gebäude ist seit 1882 im Familienbesitz und dient bis heute als Working Ranch. „Die Berglandschaft in Telluride ist einfach spektakulär“, sagt Produzentin Shannon McIntosh, „Die Espen dort sind so großartig, dass sie regelrecht zu einer Figur des Films werden.“
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And the winner is … (nach Auszählung der eingegangenen Kommentare und E-Mails):
Alberta für seine Rolle in „The Revenant„!
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