Drehorte Film Amrum
© Warner Bros.

Amrum

Filmstart: 9. Oktober 2025

 

Amrum, Frühjahr 1945: Kurz vor Kriegsende glaubt die dreifache Mutter Hille (Laura Tonke) noch immer fest an den Endsieg. Auch auf Amrum ist das Leben zu der Zeit alles andere als leicht. Ihr zwölfjähriger Sohn Nanning (Jasper Billerbeck) ackert jeden Tag mit seinem besten Freund Hermann (Kian Köppke) auf den Feldern der Bäuerin Tessa (Diane Kruger).

Über ihren Köpfen fliegen die alliierten Bomber Richtung deutsches Festland, um den Feind endgültig in die Knie zu zwingen. Mit dem ersehnten Frieden kommen allerdings völlig neue Konflikte, und Nanning muss lernen, seinen eigenen Weg zu finden.

Der Film „Amrum“ erzählt die autobiografische Geschichte des Regisseurs Hark Bohm („Nordsee ist Mordsee“) und ist ein liebevolles Geschenk, das Fatih Akin („Tschick“, „Aus dem Nichts“) seinem guten Freund und Mentor macht.

Ursprünglich wollte Hark Bohm selbst Regie führen, doch da spielte die Gesundheit nicht mit, weshalb Fatih Akin schließlich übernahm. Das Drehbuch stammt von beiden zusammen.

 

Drehorte Film Amrum
© 2025 bombero international GmbH & Co. KG / Rialto Film GmbH / Warner Bros. Entertainment GmbH / Gordon Timpen

 

Gedreht wurde für den Film in Hamburg, in Dänemark und an Originalschauplätzen auf Amrum. Die Dreharbeiten auf der Nordseeinsel fanden im Mai 2024 statt. Dort entstanden alle Außenaufnahmen mit Natur.

Weil die Ansiedlungen auf Amrum nicht mehr so aussehen wie damals, musste für die Szenen mit dem Haus und in der Gemeinde ein anderer Drehort gesucht werden. In Dänemark, gleich hinter der Grenze, wurde man fündig.

Sämtliche Innenaufnahmen wurden wiederum in Hamburg im Studio gemacht.

 

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© 2025 bombero international GmbH & Co. KG / Rialto Film GmbH / Warner Bros. Entertainment GmbH / Gordon Timpen

 

„Ich habe die Insel Amrum erst durch das Projekt kennengelernt“, gesteht Fatih Akin, der zwar Sylt und andere Nordseeinseln kannte, aber Amrum als „Neuland für mich“ bezeichnet und lachend anmerkt: „Die Insel war gut zu mir. Ich hatte nur gutes Wetter.“

„Es gefiel mir besser als Sylt, es ist ursprünglicher, rauer und natürlicher, auf gewisse Weise auch sehr viel herzlicher“, merkt der Filmemacher an. „Es ist eine abgeschiedene Insel, die ihre eigenen Regeln hat, ihren eigenen Rhythmus. Wenn man nach Amrum will, dann muss man zwei Stunden mit der Fähre fahren.“

 

Drehorte Film Amrum
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Zu den Drehbedingungen auf Amrum sagt Akin: „Ich habe den Film sehr gerne und mit viel Liebe gemacht, aus einem tiefen Gefühl der Freundschaft zu Hark heraus. Ich war jeden Tag gerne am Set. Aber es war auch ein anstrengender Film mit vielen Unwägbarkeiten und Herausforderungen. Das ganz eigene Licht auf der Insel, die intensive Arbeit mit Kindern, die Abhängigkeit von den Gezeiten, Flut und Ebbe. Es hat mich gefordert, geistig wie körperlich. Es ist mir nicht immer leichtgefallen. Aber es war eine wunderbare Erfahrung.“

Kompliziert zu drehen war beispielsweise die Szene, in der Nanning mit dem Fahrrad unterzugehen droht. Diese wurde bei zunehmendem Wasser, also bei Flut, gedreht. „Man sieht den Jungen wirklich im Wasser“, sagt Akin.

„Es ging rasend schnell. Am Anfang war es noch ein Priel, und nach einer Stunde Drehzeit, und wir sind noch lange nicht fertig, sind wir im offenen Meer. Wir hatten einen Vorsatz bestellt, damit die Kamera wassergeschützt ist. Das Teil kam kaputt an, und wir hatten keinen Schutz, mussten aber trotzdem drehen, weil uns die Zeit davonlief. Die Kamera hatten wir auf einem Surfbrett montiert. Eine hohe Welle – und die Kamera wäre weg gewesen. Das war Abenteuer pur. Man kann die Natur nicht bezwingen.“

 

Drehorte Film Amrum
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Neben Deutsch wird im Film „Amrum“ auch Friesisch gesprochen. Und zwar ein Friesisch, wie man es nur auf Amrum kennt: Öömrang. Weltweit gibt es noch rund 60 Menschen, die Öömrang sprechen.

Fatih Akin berichtet dazu: „Jens Quedens, ein alter Freund von Hark, der immer noch auf Amrum lebt, hat für uns die Übersetzungen erledigt und half mit seiner Familie den Schauspielern beim Erlernen, achtete beim Dreh darauf, dass das Friesisch auch korrekt gesprochen wurde.“

Ganz zum Schluss des Filmes ist schließlich Hark Bohm selbst in „Amrum“ zu sehen. Als Hark Bohm. „Die Szenen mit Hark habe ich bereits vor zwei Jahren gedreht“, sagt Fatih Akin. „Da war er schon ein bisschen wackelig und fühlte sich nicht mehr so kräftig. Weil ich nicht wusste, wie sich sein Gesundheitszustand entwickeln würde, wollte ich ihn eben gleich auf Film festhalten.“

Zusammen fuhren sie nach Amrum und machten die Aufnahmen. „Wir haben viel mehr mit ihm gedreht, aber was man im Film sieht, ist die Essenz, die mir wichtig war. Das war eines der ersten Dinge, die ich wusste, als ich mich entschieden hatte, den Film zu machen: Hark muss in dem Film zu sehen sein. Und zwar als Hark und nicht als eine Figur im Film.“

 

 

Weitere Filme von Fatih Akin:

Kurz und schmerzlos
Soul Kitchen
Tschick
Aus dem Nichts