Rückkehr nach Montauk

Filmstart: 11. Mai 2017

Mit „Rückkehr nach Montauk” hat sich Regisseur Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel”, „Diplomatie”) einen lang gehegten Wunsch erfüllt: einen Film zu machen, der hier und heute spielt, ohne literarische oder politische Hintergründe. Der Kinofilm basiert auf einem Originaldrehbuch des irischen Schriftstellers Colm Tóibín („Brooklyn“) und Volker Schlöndorff, mit versteckten Anspielungen auf die Novelle „Montauk“ von Max Frisch, dessen „Homo Faber” Schlöndorff bereits 1991 verfilmte.

Im Film kommt Schriftsteller Max Zorn (Stellan Skarsgård, „Der Medicus”) zu seiner Buchpremiere nach New York. Lebensgefährtin Clara (Susanne Wolff) ist ihm vorausgereist, um an der US-Veröffentlichung mitzuarbeiten. In seinem Roman schreibt Max vom Scheitern einer Liebe in dieser Stadt. Nicht ganz zufällig trifft er Rebecca wieder, die Frau von damals (Nina Hoss, „A Most Wanted Man”). Sie, bereits seit 20 Jahren in New York, ist inzwischen eine sehr erfolgreiche Anwältin.

Die zwei beschließen, noch einmal ein Wochenende in Montauk, dem kleinen Fischerhafen mit dem berühmten Leuchtturm am Ende von Long Island, miteinander zu verbringen. Sie wollen herausfinden, ob sie nach der langen Zeit, die sie keinen Kontakt hatten, wieder zueinander finden können. Kann aus ihrer Vergangenheit eine Zukunft werden? „Es geht um Liebe im Wahnsinn einer Metropole, New York, und um das Glück eines Wochenendes an der Küste, in Montauk. Um überwältigende Erinnerungen, Sehnsucht und das Vergehen der Zeit”, so Schlöndorff.

 

Filmszene in New York © Wild Bunch Germany

 

„Rückkehr nach Montauk” entstand an 25 Drehtagen an Originalschauplätzen in und um New York City. Dazu zählen die berühmte Public Library, in der sich auch schon Carrie Bradshaw in „Sex and the City” vermählen wollte, und die Metropolitan Opera (Met) in Manhattan, Amagansett auf Long Island und selbstverständlich Montauk. Erst für die Innenaufnahmen zog die Produktion nach Berlin, wo neben dem Studio auch im historischen Hotel Savoy gefilmt wurde.

Montauk bedeutet in der Indianersprache so viel wie „das Ende vom Land” und bezeichnet die äußerste Spitze von Long Island, knapp 180 Kilometer von Manhattan entfernt. Produzentin Regina Ziegler sagt zur Wahl des Drehortes: „Ich habe mich von Anfang an dafür eingesetzt, an den Originalschauplätzen in und um Montauk zu drehen, und nicht etwa auf Sylt, auch wenn das billiger gewesen wäre. Aber da der Name Montauk schon im Titel vorkommt, kam ein Fake nicht in Frage. Die wunderbaren Szenen müssen am Strand genau dort spielen.”

 

Filmszene in Montauk © Wild Bunch Germany

 

Und Schlöndorff weist auf die symbolische Bedeutung von Montauk hin: „Die Halbinsel Long Island reicht am weitesten in den Atlantik hinein und an ihrer Spitze steht der Leuchtturm. So etwas findet sich ja auch in Portugal oder in der Bretagne. Das sind immer besondere Orte, wo man das Gefühl hat: Hier hört das Land auf, von hier aus kann man eigentlich nur zurückblicken. Den Mythos Montauk hat übrigens erst Max Frisch geschaffen. Vorher hat kein Mensch auf diesen Leuchtturm in Long Island geachtet, in den USA war Montauk überhaupt kein Begriff. Und plötzlich hat Max Frisch durch seine Erzählung diesen Ort in einen Mythos verwandelt.

Ein Ort, wo man losgelöst ist von allem, nur der hohe Himmel und der endlose Strand, und überwältigt wird von Erinnerungen. Auf einmal tauchen am Strand die Geister auf, aus dem eigenen Unterbewusstsein. Bei den Proben und auch in vielen Gesprächen mit Freunden und unserem Filmteam sagte immer wieder jemand, er habe genau dasselbe erlebt. Jeder, ob Mann oder Frau, scheint sich im Rückblick die Frage zu stellen, ob er mit dem richtigen Partner zusammen ist oder ob es in der Vergangenheit nicht doch eine andere wahre Liebe gab. Das ist die universelle Frage hinter dieser Geschichte – auf die es allerdings keine Antwort gibt.”

 

Montauk, Long Island, New York

 

So diente Montauk schon in der Vergangenheit als Schauplatz unerwarteter Wendungen im Liebesleben der Protagonisten:

In der Serie „The Affair” treffen Dominic West als Buchautor Noah Solloway und Ruth Wilson als Kellnerin Alison Lockhart mit starken Auswirkungen auf ihre Familien aufeinander. In der Filmkomödie „Was das Herz begehrt” befindet sich Diane Keaton als Theaterautorin Erica Barry zwischen ihren Verehrern Harry (Jack Nicholson) und Julian (Keanu Reeves) im Gefühlschaos.

 

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Buch: Montauk: Eine Erzählung, Max Frisch

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