Filmstart: 1. Januar 2014
Das Abenteuermärchen „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ ist die zweite Verfilmung der Kurzgeschichte von James Thurber aus dem Jahre 1939. Walter Mitty (Ben Stiller, Regisseur und Titelheld des Films) versucht seinem trostlosen Alltag in New York durch Tagträume zu entfliehen.
Als ein wichtiges Titelfoto von Fotograf Sean O’Connell (Sean Penn) verschwindet, begibt er sich für seine Kollegin Cheryl (Kristen Wiig) und seinen Job auf eine abenteuerliche Reise nach Island und rund um den Globus.
Das Bürogebäude des Life!-Magazins, für das Walter Mitty als Fotoarchivar arbeitet, ist das zum Rockefeller Center gehörige Time-Life Building, 1271 6th Avenue, in New York. Das 48-stöckige Bauwerk, vor dem sich die blaue Cubed-Curve-Skulptur befindet, war auch schon 1979 in Woody Allens „Manhattan“ zu sehen. Nur zwei Wolkenkratzer weiter steht übrigens das McGraw-Hill Building, in dem sich Anne Hathaway in „Der Teufel trägt Prada“ für die Modezeitschrift „Runway“ abmüht.
Nachdem Ben Stiller schon zu Beginn der Produktion von Island geschwärmt hat, verwundert es wenig, dass dort an vielen markanten Orten gedreht wurde. Die gewaltigen Landschaftsaufnahmen verkörpern in der Story sowohl Island, als auch Grönland und das Himalaya-Gebirge in Afghanistan. Höfn, eine hübsche Hafenstadt im Südosten Islands, diente als Flughafen der grönländischen Hauptstadt Nuuk.
In Grönland selbst wurde lediglich eine Flughafenszene in Kangerlussuaq gedreht. Im isländischen Vatnajökull Nationalpark wurden die Himalaya-Szenen aufgenommen und zwar im Tal Kálfafellsdalur und in der Gletscherlagune Fjallsárlón. Drehort war außerdem der Gletschersee Jökulsárlón, der auch schon in „Stirb an einem anderen Tag“ zu sehen war.
In Stykkishólmur trifft Mitty zu den Klängen von „Ground control to Major Tom“ die Entscheidung, sich dem Abenteuer hinzugeben und in letzter Sekunde in den Hubschrauber des leicht angetrunkenen Piloten zu steigen. Die 1.100 Einwohner des Ortes erklärten sich bereit, während der Dreharbeiten „unsichtbar“ zu bleiben. Eines der Häuser wurde extra für den Dreh schwarz angestrichen.
Den Sprung aus dem Helikopter wagt er beim Fischerdörfchen Garður an der Nordspitze der Halbinsel Reykjanes, ganz in der Nähe von Reykjavík. Haie gibt es hier allerdings keine, nur Tümmler und Delfine. Die Gegend ist besonders bei Vogelbeobachtern beliebt.
Das Schiff „Erkigsnek“, das Mitty statt dem Rettungsboot ansteuert und aufgrund der Entfernung deutlich verfehlt, ist heute nicht mehr im Einsatz und hat am Hafen von Njardvik, etwas weiter südlich von Garður, ein letztes Mal seinen Anker ausgeworfen.
Die Fahrt auf dem Longboard wurde im Osten der Insel, bei der kleinen Stadt Seyðisfjörður (ebenso Drehort der Serie „Fortitude“ als norwegisches Spitzbergen) gedreht. Im Hintergrund der epischen Sequenz sind die Berge Strandartindur und Bjólfur zu sehen. Die Szene, in der Walter Mitty mit dem Fahrrad weiter nach dem Fotografen O’Connell zu suchen, entstand in Grundarfjörður und dem Lavafeld Berserkjahraun.
Ben Stiller war nicht der erste, der das 103.000 Quadratkilometer große Land als Lieblingsdrehort entdeckte. Gerade weil es in den menschenleeren Kulissen so aussieht wie auf einem fremden Planeten, Drehgehmigungen unkompliziert sind und weniger als fünf Flugstunden zwischen New York und Reykjavik liegen, entstanden in Island schon viele Filme und Serien.
„Als ich zum ersten Mal nach Island kam, hat mich das Land buchstäblich umgehauen. Die Topographie ist hier so anders, du steigst einfach auf einen Gletscher, der nur einige hundert Meter über dem Meeresspiegel liegt, und fühlst dich, als wärst du am höchsten Punkt der Welt angekommen. Soweit das Auge reicht, siehst du nur Schnee und Eis und diese riesigen Klippen. Die Landschaft liefert erstaunliche und wahnsinnige Bilder. Zum Filmen ist das grandios“, sagt Ben Stiller über sein Faible für Island als Filmset.
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Filmmusik: Der Trailersong „Dirty Paws“ stammt von der isländischen Band „Of Monsters and Men“.
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