Hollywood-Legende Robert Redford, der am 18. August 2018 seinen 82. Geburtstag feierte, verkündete jüngst, dass er seine Laufbahn als Schauspieler nach 60 Jahren beenden möchte. Gegenüber der Zeitschrift „Entertainment Weekly“ sagt er: „Sag niemals nie, aber ich habe ziemlich sicher beschlossen, dass es das für mich als Schauspieler war“. Somit ist die Kriminalkomödie „Old Man and The Gun“, die Anfang 2019 in die Kinos kommen soll, sein letzter Film bevor er sich in den verdienten Ruhestand verabschiedet.
Seinen Durchbruch als Schauspieler hatte Redford Ende der 60er, in den 70er Jahren wuchs er zur Leinwandgröße heran und ist heute sehr schwer aus der Filmlandschaft wegzudenken. 2002 erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Seine zahlreichen Filme, in denen er als Schauspieler, Regisseur oder Produzent arbeitete, führen uns rund um den Globus. Hier habe ich ein paar Schauplätze seiner bekanntesten Werke und Lebensstationen zusammengestellt:
New York
Einen seiner ersten Erfolge feierte Robert Redford an der Seite von Jane Fonda in der Komödie „Barfuß im Park“ aus dem Jahr 1967. Darin verbringt er als frisch Vermählter Paul Bratter sechs Flittertage in einem Hotelzimmer des Luxushotels The Plaza am Central Park in New York. Das Plaza ist selbst ein großer Filmstar und ist beispielsweise in „Der unsichtbare Dritte“ oder „Kevin – Allein in New York“ zu sehen. In der melancholischen Schlussszene des Filmes „So wie wir waren“ (1973), in der Redford als Hubbell Gardiner zufällig auf seine Filmpartnerin Barbra Streisand trifft, ist das Hotel ebenfalls zu sehen.
Utah
Den endgültigen internationalen Durchbruch seiner Karriere schaffte Redford 1969 als Zug- und Bankräuber Sundance Kid neben Paul Newman als Gangsterkollege Butch Cassidy im Western „Zwei Banditen“ im Jahr 1969. Die gewaltigen Landschaftsaufnahmen des Filmes entstanden im Südwesten von Utah bei St. George an der Route 15. Im selben Jahr, in dem der Film startete, kaufte sich Redford in Utah ein Tal am Fuße des Timpanogos Bergmassivs in den Rocky Mountains und eröffnete dort später das Sundance Mountain Resort. Die Luxusherberge mit den gemütlichen Blockhütten ist auch heute noch eine beliebte Alternative zu den Skiresorts im etwa eine Stunde entfernten Salt Lake City. Redford selbst lebt wohnt nicht weit entfernt davon in einem Landhaus nahe der Stadt Provo.
Kenia
Mit dem Film „Jenseits von Afrika“ avancierte Redford 1985 endgültig zum Frauenschwarm und Kenia zum Sehnsuchtsziel. Als charmanter Großwildjäger und Buschpilot Denys Finch Hatton gewinnt er das Herz der Kaffeefarmerin Karen Blixen, deren Rolle Meryl Streep übernahm. Zu den kitschigsten Bildern der Romanze gehören der gemeinsame Flug im gelben Propellerflugzeug durch einen gigantischen Schwarm Flamingos am Nakurusee und das Picknick im Savannengras im Masai Mara National Reserve, das auch das bekannte Filmplakat ziert. Während der Dreharbeiten wohnten Schauspieler und Crew im Kichwa Tembo Camp.
Montana
Zu den bekanntesten Rollen Robert Redfords bis heute gehört seine Besetzung als einfühlsamer Cowboy Tom Booker im Film „Der Pferdeflüsterer“ (1998), für den er auch Regie führte. Darin verhilft er der jungen Scarlett Johansson nach einem Unfall zurück in den Pferdesattel und deren Filmmutter Kristin Scott Thomas, die Großstadthektik zu vergessen. Die heimliche Hauptrolle spielt jedoch die atemberaubende Berglandschaft Montanas in und um das Städtchen Big Timber. Für Redford bekanntes Terrain: ganz in der Nähe produzierte er schon 1992 das Drama „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ mit einem fliegenfischenden und Montana-verliebten Brad Pitt.
Hamburg
2009 kam Redford nach Deutschland – nicht um einen Film zu drehen, doch um seine langjährige Freundin Sibylle Szaggars, die gebürtige Hamburgerin ist, zu heiraten. Die Trauung führte ein Pastor der Kirche St. Katharinen in Hamburg durch, anschließend feierte das Paar im engsten Familienkreis im Hotel Louis C. Jacob mit Blick auf die Elbe. Die beiden meiden den Hollywood-Rummel gerne, engagieren sich lieber für Politik und Umweltschutz. Redford unterstützt zudem seit langem unabhängige Filme mit dem Sundance Film Festival.
Indischer Ozean
2013 bewies Redford, dass er sogar einen kompletten Abenteuerfilm völlig alleine ausfüllen kann, ganz ohne Text, ohne Filmpartner und ohne erkennbare Drehorte. In „All Is Lost“ kämpft er als erfahrener Segler gegen alle Probleme und Widrigkeiten an, die einem auf hoher See widerfahren können. Als Set für den Indischen Ozean dienten übrigens unter anderem die riesigen Wassertanks der Baja Studios in Rosarito, Mexiko, in denen auch schon der Untergang der „Titanic“ mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio gefilmt wurde.
Appalachian Trail
Auf eine spannende Reise macht sich Redford im 2015 erschienenen Film „Picknick mit Bären„, in dem er sich als Bill Bryson, zusammen mit Nick Nolte als Wanderpartner Stephen Katz, auf einen der schwierigsten Fernwanderwege der USA, den 3.500 Kilometer langen Appalachian Trail, begibt. Jährlich versuchen etwa 2.000 Wanderer den gesamten Trail von Georgia bis Maine durch die amerikanische Wildnis zu laufen. Auf dem offziellen Webauftritt des Appalachian Trail wirbt Robert Redford dafür, zum Schutz der Natur und des Wanderweges einige Verhaltensregeln zu beachten.
Neuseeland
Mit 80 dachte Robert Redford noch nicht an Ruhestand und war 2016 erneut auf der großen Leinwand zu sehen, diesmal als verschrobener Holzschnitzer Mr. Meacham in Disneys „Elliot, der Drache„. Den Kindern aus der Nachbarschaft des verschlafenen Städtchens Millhaven erzählt er darin Geschichten über einen wilden Drachen, der in den tiefen Wäldern des Pazifischen Nordwestens lebt. Als magische Filmkulisse diente Naturschönheit und Mittelerde-Star Neuseeland. In Ngongotaha nördlich des Rotorua Redwood Forest steht inmitten eines Wohngebiets ein älteres kleines Haus: Mr. Meachams Zuhause.
Zu seiner Rolle sagte Redford: „Ich bin selbst Erzähler und ich glaube an Geschichten. Meinen Kindern habe ich auch immer welche erzählt. Geschichten sind kostbar. ‚Es war einmal‘ ist für mich eine der großartigsten Redewendungen überhaupt. Wenn man als Kind die Worte ‚Es war einmal‘ hörte, wusste man: ‚Ah, jetzt kommt was Tolles.‘“
Danke an Robert Redford für viele großartige Geschichten und Filme!