Lake Lure, "Dirty Dancing" Drehort, North Carolina © Andrea David

North Carolina – Traumhafte Filmkulissen

Los Angeles? Na klar! New York? Sicher doch! Und North Carolina? Ääähm, wie bitte? Auch wenn viele den Bundesstaat an der Ostküste hierzulande beim Thema Film nicht unbedingt auf dem Schirm haben: North Carolina gilt nach Hollywood und New York als drittgrößte Filmhochburg der USA und diente daher bereits unzähligen großen Produktionen als Drehort.

Die Liste der Filme und Serien ist lang und so hat fast jeder schon einmal Bilder aus North Carolina gesehen, wenn auch meist unbewusst. Der See, an dem Patrick Swayze Jennifer Grey das „Dirty Dancing“ näher bringt, die Hütte, in der Jodie Foster in „Nell“ so lange alleine lebt, und auch die Arena, in der sich Jennifer Lawrence in „Die Tribute von Panem“ durchkämpft. Tatsächlich alles Drehorte in North Carolina!

Ja, der Stoff aus dem die Träume sind. Nicht umsonst wurde der kleine Staat für mich schon vor einigen Jahren zum absoluten Sehnsuchtsort als ich alle Staffeln von „Dawson’s Creek“ gesehen hatte. Die Geschichte um Dawson (James van der Beek) und Joey (Katie Holmes) spielt zwar in Massachusetts, gedreht wurde jedoch rund um Wilmington in North Carolina.

So führte mich meine erste große Filmreise an die Ostküste, an der übrigens auch die meisten Nicholas-Sparks-Romane wie „Das Lächeln der Sterne“ oder „Safe Haven“ verfilmt wurden (hier geht’s zu den Drehorten an der Küste). Doch Drehorte und Spuren von Filmen und Serien findet man eigentlich in allen Teilen von North Carolina und nach meiner zweiten Reise dahin, möchte ich euch einige weitere vorstellen.

 

Southport, Drehort von „Dawson’s Creek“ und „Safe Haven“, North Carolina © Andrea David

 

Schon bei der Ankunft in Charlotte werde ich sofort auf mein neues cineastisches Abenteuer in dieser Region eingestimmt. Am Flughafen reiht sich ein Filmplakat an das andere und ich ahne, dass es hier noch viele spannende Drehorte zu entdecken gibt. Allein schon „Queen City“ Charlotte diente etlichen Produktionen als Kulisse.

Schauspieler und Produzent George Peroulas führt mich auf einer zweistündigen Movie Tour zu den bekanntesten Drehorten der Stadt. Er hat selbst in vielen Filmen als Statist mitgespielt und weiß daher viele Anekdoten und Hintergrundinfos zu berichten. Wer möchte, kann ihn als Guide anheuern und im eigenen Mietwagen mit auf Tour nehmen.

 

Flughafen Charlotte, North Carolina © Andrea David
„Queen City“ Charlotte, North Carolina

 

Mein persönliches Highlight der Movie Tour in Charlotte ist das Haus, in dem Kriegsheimkehrer Nicholas Brody (Damian Lewis) in „Homeland“ mit seiner Familie wohnt sowie das Anwesen von Vizepräsident Walden, in Wahrheit das „Duke Mansion“, in dem man sogar übernachten kann.

Ein weiterer Schauplatz der Serie, die eigentlich in Washington D.C. spielt, ist der Marshall Park, in dem Carrie (Claire Danes) bei einem Bombenattentat schwer verletzt wird. Der Park war auch schon in den Filmen „Das ultimative Geschenk“ mit Drew Fuller und „Schwer verliebt“ mit Jack Black und Gwyneth Paltrow zu sehen. Weitere Stopps sind das Footballfeld in Charlotte, das Drehort für „Ein verlockendes Spiel“ mit George Clooney und Renée Zellweger war, und das Convention Center, welches in „Die Tribute von Panem“ als Kapitol diente.

 

„Homeland“ Drehort, Brodys Haus, Knob Hill, Charlotte, North Carolina © Andrea David
„Homeland“ Drehort, Duke Mansion, Charlotte, North Carolina © Andrea David

 

Keine zwei Fahrstunden von Charlotte entfernt befindet sich der Lake Lure, der für den 80er-Jahre-Kultfilm „Dirty Dancing“ als Kulisse diente.

Hier übten Johnny und Baby die Hebefigur im See und hier kann man bei einer Bootstour immer noch die Treppe sehen, auf der Baby die Melone hochträgt, um dann ihre erste Begegnung mit dem „schmutzigen Tanzen“ zu haben.

Das Hotel Lake Lure Inn & Spa beherbergte während der Dreharbeiten die Schauspieler und so gibt es heute noch die Patrick Swayze und Jennifer Grey Suite. Diese sind bei meiner Ankunft bereits belegt, dennoch habe ich Zimmerglück und lande in der gemütlichen Suite, in der F. Scott Fitzgerald, der Autor von „The Great Gatsby“, in den 30er Jahren einige Zeit verbrachte.

 

Lake Lure, North Carolina © Andrea David
„Dirty Dancing“ Drehort, Firefly Cove, Lake Lure, North Carolina © Andrea David
Patrick Swayze Suite, Lake Lure Inn & Spa, North Carolina © Andrea David

 

Am Lake Lure, laut National Geographic einem der zehn schönsten künstlichen Seen der Welt, findet sogar alljährlich im August ein Dirty Dancing Festival für die internationale Fangemeinde statt.

Einen atemberaubenden Ausblick auf den See und das Umland hat man vom nahe gelegenen Chimney Rock aus. Ich bin etwas verwundert, dass man hier mit einem Lift auf die Aussichtsplattform hochfahren kann.

Von dort aus kann man den State Park, in welchem ein Großteil der Szenen für „Der letzte Mohikaner“ entstand, dann weiter über gesicherte Wege und Treppen erkunden.

 

Dirty Dancing Festival am Lake Lure, North Carolina © VisitNC.com
Chimney Rock, Drehort „Der letzte Mohikaner“, North Carolina © Andrea David

 

Wer in der Gegend ist, sollte unbedingt einen Abstecher zum Biltmore Estate aus dem 19. Jahrhundert machen. Das private Anwesen im Besitz der Familie Vanderbilt erinnert an die Loireschlösser in Frankreich und ist zum Beispiel in den Filmen „Richie Rich“, „Der Schwan“ und „Hannibal“ zu sehen.

Mit der Besichtigung der prunkvollen Räumlichkeiten, Spaziergängen in den umliegenden Gärten und einer Weinprobe in der Biltmore Kellerei kann man locker einen ganzen Tag dort verbringen.

 

Biltmore Estate, Asheville, North Carolina © The Biltmore Company

 

Der perfekte Ort für eine kleine Setjetting-Pause ist die nächst gelegene Stadt Asheville am Blue Ridge Parkway. Sie hat diesen besonderen Kleinstadtcharme, dank dem ich stundenlang durch die Straßen schlendern könnte, vorbei an Antiquitätenläden, Restaurants und Kunstgalerien.

Doch von wegen Pause, auch hier wurde in letzter Zeit gedreht: für den Film „Masterminds“ mit Owen Wilson und Zack Galifianakis. Es ist die Geschichte um einen der größten Banküberfälle der USA, welche im Sommer 2015 in die Kinos kommen soll.

 

Asheville, North Carolina © Bill Russ, VisitNC.com
Blue Ridge Parkway, North Carolina

 

Von Asheville aus führt es mich weiter Richtung Süden zum DuPont State Forest, welcher in „Die Tribute von Panem“ als riesige Hungerspiele-Arena diente.

Wer möchte kann sich hier zwischen Wäldern und Wasserfällen ganz auf den Spuren der „Hunger Games“ bewegen, inklusive Survival Snacks und Bogenschießen. Ab sechs Teilnehmern ist auch eine individuelle Tour möglich. Ich nutze die Gelegenheit einzelne Filmszenen nachzustellen und fühle mich einen kurzen Moment wie Katniss Everdeen, die verzweifelt auf der Suche nach dem verletzten Peeta ist. Das Rauschen der Wasserfälle wurde im Film übrigens entfernt, da es sich nicht nach so viel Wasser anhören durfte.

 

DuPont State Forest, Drehort „Die Tribute von Panem“, North Carolina © Andrea David
Hunger Games Tour, DuPont State Forest, North Carolina © Andrea David

 

Doch nicht nur Landschaften und Gebäude kamen und kommen in North Carolina zu Filmehren, sogar der heimische Motorsport NASCAR konnte sich schon des Öfteren filmisch in Szene setzen.

Auf dem Charlotte Motor Speedway bretterte schon Elvis Presley 1968 im Film „Speedway“ über die Rennbahn, 1990 dann Tom Cruise in „Tage des Donners“ und 2006 Will Farrell in „Ricky Bobby – König der Rennfahrer“ (Originaltitel: Talladega Nights). Ich drehe hier ebenfalls eine adrenalinfördernde Runde, wenn auch nur als Mitfahrerin bei der „Feel the Thrill“- Tour.

Die Filmautos stehen heute im Backing Up Classics Inc. Motor Car Museum (Talladega Nights) und im Museum & Gift Shop von Hendrick Motorsports in Concord (Tage des Donners).

 

Charlotte Motor Speedway, North Carolina © Andrea David
Filmauto „Tage des Donners“, Hendrick Motorsports, Concord, North Carolina © Andrea David

 

Zum Schluss noch ein Filmtipp: Schöne Aufnahmen des berühmten Great Smoky Mountains Nationalparks gibt es im Film „Serena“ zu sehen. Darin versucht Holzmagnat George Pemberton (Bradley Cooper) gemeinsam mit seiner Frau (Jennifer Lawrence) aus wirtschaftlichem Interesse eben diesen Nationalpark zu verhindern.

Nun, der Great Smoky Mountains Nationalpark ist heute der meistbesuchte Nationalpark in den Vereinigten Staaten und North Carolina wieder um eine Filmgeschichte reicher.

 

Great Smoky Mountains, North Carolina

 

 

Hoteltipps:
The Duke Mansion
Hyatt Places Charlotte
Lake Lure Inn & Spa

Tourtipps:
Movie Tour Charlotte – George Peroulas, Tel. 704-458-9660
Feel the Thrill Tour Charlotte
Lake Lure Bootstour
Hunger Games Touren

Reiseführer:
Film Junkie’s Guide to North Carolina
Wilm On Film

Linktipp:
Dirty Dancing Festival

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Offenlegung: Diese Recherchereise wurde von Visit North Carolina ermöglicht.