Hollywood kann einstecken… Atlanta entwickelte sich in den vergangenen zehn Jahren zur Top-Location für Filmemacher und freut sich mittlerweile sogar über einen neuen Außenposten der legendären Pinewood Studios. Die Stadt und auch das Umland sind als Drehort beliebt wie nie zuvor. Und so gesellen sich zu früheren Produktionen jedes Jahr zahlreiche neue Kinofilme und Serienhits.
Kein Wunder, dass hier Filmtouristen jeder Couleur eine Fülle an Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen vorfinden, die sie augenblicklich zurück an ihre Lieblingsschauplätze versetzt. Von meinem letzten Besuch in Atlanta habe ich einige Tipps und Highlights mitgebracht:
Zu Gast bei Präsident Snow
Na, wer erinnert sich noch an die rauschende Siegesfeier, die Präsident Snow, dargestellt vom großartigen Donald Sutherland, in „Die Tribute von Panem“ schmeißt? Das Anwesen ist in Wahrheit das prächtige Swan House im Norden Atlantas (130 West Paces Ferry Rd NW), das 1928 für Edward und Emily Inman erbaut wurde.
Sogar einige Innenaufnahmen mit Philip Seymore Hoffman entstanden hier in den Räumen des Erdgeschosses. Mehr Infos über den Dreh, die aufwändigen Kulissenbauten und die Veränderungen am Set, habe ich in einer kleinen Ausstellung in der oberen Etage des Gebäudes gefunden. Das Swan House ist nachmittags für Besucher geöffnet. Übrigens: Im Reboot der Serie „MacGyver“ wurde das Anwesen in Italien verortet, als Villa am Comer See!
Ein filmreifes Hotel
Wirklich selten stehe ich mit offenem Mund im Atrium eines Hotels. Und genauso selten fällt es mir schwer, solch einen Ort wieder zu verlassen. Doch so erging es mir bei meinem Besuch im Marriott Marquis Hotel (265 Peachtree Center Avenue NE), wo ich mit Blick auf die Fassade des fast 150 Metern hohen Atriums, das höchste der USA, aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Ein Must-See, nicht nur für Filmtouristen.
Diese futuristische Kulisse mit den gläsernen Aufzügen hatte natürlich auch schon einen filmischen Auftritt, und zwar in „Die Tribute von Panem“ als Luxusquartier der Tribute, die für die jeweiligen Distrikte ins Rennen gehen müssen. Wer sich nicht erinnern kann, hier entstand beispielsweise die Fahrstuhlszene, in der Katniss (Jennifer Lawrence), Peeta (Josh Hutcherson) und Haymitch (Woody Harrelson) die Bekanntschaft mit der splitternackten Johanna Mason (Jena Malone) aus Distrikt 7 machen. Das spektakuläre Atrium war außerdem im Trailer von „Spider-Man – Homecoming” zu sehen.
Wo die Zombies wüten
Keine Frage, eine der berühmtesten Geschichten, die in letzter Zeit in Atlanta erzählt wurden, sind die Anfänge der erfolgreichen Serie „The Walking Dead“, in der Hilfssheriff Rick Grimes (Andrew Lincoln) aus dem Koma erwacht und sich inmitten einer Zombie-Apokalypse sowie einem unablässigen Überlebenskampf wiederfindet.
Ikonisch sind die Szenen, in den er durch Atlantas Straßen reitet, jedoch auch einzelne Schauplätze wie das unheilvolle Terminus, in Wahrheit ein verlassenes Fabrikgebäude an der Bahnlinie, oder das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention, in dessen Rolle das Cobb Energy Performing Arts Centre (2800 Cobb Galleria Pkwy) geschlüpft ist, findet man hier.
Auf den Spuren von „The Walking Dead“ in Atlanta & Senoia
In Downtown Atlanta waren jedoch nicht nur in “The Walking Dead” die Untoten unterwegs, sondern auch in der Komödie „Zombieland“ mit Jesse Eisenberg und Woody Harrelson. Das Hollywood-Quartier von Bill Murray, der sich im Film selbst spielt, befindet sich im recht vornehmen Stadtteil Buckhead (490 West Paces Ferry Road Northwest), nicht weit vom oben genannten Swan House. Leider befindet es sich im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Lunch für Filmfans
„The secret’s in the sauce!“ Wer dieses Filmzitat sofort erkennt, sollte auf jeden Fall einen Ausflug ins etwa eine Stunde von Atlanta entfernte Örtchen Juliette einplanen und im bis heute konservierten Whistle Stop Café essen gehen. Fans des Kultklassikers „Grüne Tomaten“ wird dort jedenfalls alles sehr vertraut vorkommen. Und obwohl man locker doppelt so viele Plätze im Restaurant füllen könnte, möchten die Besitzer die Einrichtung lieber so belassen, wie man sie aus dem Film kennt. Dazu gibt es unglaublich leckere Südstaatenküche!
Hier geht’s zum Reisebericht über meinen Besuch in Juliette & dem Whistle Stop Café
Ausflüge für Serienjunkies
Im nahen Umland von Atlanta befinden sich neben Senoia („The Walking Dead“) und Juliette („Grüne Tomaten“) noch viele weitere spannende Drehorte, die vor allem das Herz der Serienfans höherschlagen lassen dürften. Darunter etwa die Orte Stockbridge, Duluth und Jackson, die sich in der Netflix-Serie „Stranger Things“ in die fiktive Kleinstadt Hawkins im Bundesstaat Indiana verwandeln, wo die junge Elf (Millie Bobby Brown) gegen unheimliche Schattenmonster kämpft.
In Covington, ebenfalls etwa eine Stunde von Atlanta entfernt, entstand in den 80ern die Serie „Ein Duke kommt selten allein“. Etwas jüngere Filmtouristen werden die Stadt als Drehort für Mystic Falls in „Vampire Diaries“ erkennen. Fans können dort mittlerweile im Mystic Grill Restaurant einkehren, das dem Restaurant aus der Serie nachempfunden wurde. Wo früher noch eine Anwaltskanzlei war, kann man sich also heute z.B. einen Mystic Salad bestellen. Die Netflix-Serie „Süße Magnolien“ entstand ebenfalls in Covington.
Weitere Helden & Drehorte in Atlanta
Das Morehouse College (830 Westview Dr SW), ein privates Männer-College, das zur Zeit der Rassentrennung nur von Afroamerikanern besucht werden durfte, diente in der Filmbiografie “Hidden Figures” als Gebäude der NASA. Weitere Auftritte hatte Atlanta unter anderem in „The Blind Side“, „The First Avenger: Civil War“,“Baby Driver”, “Fast & Furious 8”, „Triple 9“ sowie “Jumanji“.
Und auch die Marvel-Filme „Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ entstanden direkt nacheinander in den Pinewood Atlanta Studios sowie an einzelnen Drehorten in Downtown Atlanta. So ist der Central Park in „Infinity War“ in Wahrheit der Eingang zum Piedmont Park und die Straßenszene, die in New York City spielt, wurde auf der Walton Street gedreht. In „Avengers: Endgame“ führt eine Zeitreise Iron Man und Captain America (Chris Evans) zur Militäreinrichtung New Jersey, in Wahrheit in die Williams Street in Atlanta.
Und auch die Oakland-Szenen in „Black Panther“ entstanden in Realität bei den Wheat Street Towers nahe Atlantas Sweet Auburn Historic District.
Beinahe unmöglich in dieser Stadt nicht über ein Filmset zu stolpern!
Hoteltipp:
Marriott Marquis Atlanta
Tourtipps:
Tour zu historischen Wohnhäusern
World of Coca Cola und CNN Center
Mystic Falls Tour Covington
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Offenlegung: Meine Recherchereise nach Atlanta wurde teilweise von Explore Georgia unterstützt.