Mit der Aktion Eine Stadt sieht einen Film widmen sich die Hamburger Arthouse- und Programmkinos bereits zum siebten Mal einem Filmklassiker made in Hamburg:
Diesmal wird Pia Frankenbergs Komödie „Brennende Betten“ am 12. Dezember 2021 in insgesamt 16 Kinos gezeigt.
Im Film aus dem Jahre 1988 spielt die Regisseurin und Drehbuchautorin selbst die resolute Gina. Die Rolle des britischen Schlagzeugers Harry, der sich im Laufe der Geschichte zunehmend als Pyromane entpuppt, übernimmt Punk-Ikone Ian Dury. Aus den beiden gegensätzlichen Charakteren entsteht eine wunderbare Feindschaft.
Die Drehorte des Filmes „Brennende Betten“ befinden sich vor allem im Hamburger Schanzenviertel:
Die Wohnung, die Gina und Harry zusammen besichtigen und in der sie aus der Not heraus eine gemeinsame WG gründen, befindet sich in der Juliusstraße.
Die Rote Flora, die sich gleich um die Ecke befindet, beherbergte damals noch das Kultkaufhaus 1000 Töpfe, von dem es in Hamburg mehrere Filialen gab.
Im Film lässt sich Gina hier von Harry überreden, dass sie die Wohnung zusammen beziehen.
Schon während der Dreharbeiten gab es Pläne der Stadt Hamburg, das ursprünglich als Vergnügungsstätte angelegte Gebäude in ein Musical-Theater umzubauen. Es sollte dort unter anderem „Das Phantom der Oper“ zu sehen sein. Jedoch regte sich schnell Widerstand gegen dieses Vorhaben.
Aufgrund der anhaltenden Proteste startete das Musical schließlich in der Neuen Flora an der Holstenstraße. Linksautonome Aktivisten erklärten die Rote Flora im September 1989 als besetzt. Bis heute zieren politische Schriftzüge die Fassade des Gebäudes. Schwer vorstellbar, dass die Hamburger hier einst ihre Haushaltswaren kauften.
Am Bahnhof Sternschanze übt Harry einige Sätze auf Deutsch ein, was zur Verwirrung der anderen Fahrgäste führt.
Die damalige Poststelle, die von Harry und später auch von seiner Noch-Ehefrau besucht wird, befindet sich in der Susannenstraße 28, ebenfalls im Schanzenviertel.
Gina trifft sich mit ihrem Ex-Freund Karl im Billard Café, heute das Frank und Frei an der Ecke Susannenstraße / Schanzenstraße.
Weitere Drehorte des Filmes in Hamburg sind der Hauptbahnhof, die Staatsoper, in deren Orchester Harry eine Anstellung findet, der Stadtparksee, an dem Harry seinem explosiven Hobby nachgeht, und die Landungsbrücken, an denen in den Achtzigern die Fähre aus London ankam.
Die Kinoveranstaltung Eine Stadt sieht einen Film wird wie immer von Publikumsgesprächen mit dem Filmteam sowie einer Drehorttour an die Originalschauplätze begleitet.
Zur Veranstaltung: Eine Stadt sieht einen Film
Bisherige Filme der Aktion:
Supermarkt
Kurz und schmerzlos
Nordsee ist Mordsee
Der amerikanische Freund
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